11.12.2019 Branche

Zurich: Haftungssumme für Thomas-Cook-Kunden reicht nicht

Von der Versicherung erhalten die Kunden des insolventen Reiseveranstalters Thomas Cook nur einen Bruchteil (17,5 Prozent) ihres Geldes zurück. Für den weitaus größten Teil will nun die Bundesregierung aufkommen.

Kunden von Thomas Cook in Deutschland können hoffen: Die über der Haftungsgrenze liegenden Schäden will die Bundesregierung begleichen. (Foto: UweMini/Pixabay)
Kunden von Thomas Cook in Deutschland können hoffen: Die über der Haftungsgrenze liegenden Schäden will die Bundesregierung begleichen.
(Foto: UweMini/Pixabay)

Die Zurich-Versicherung will den Kunden des insolventen Reiseveranstalters Thomas Cook 17,5 Prozent ihrer Ansprüche erstatten. Der Gesamtschaden betrage 287,4 Millionen Euro inklusive Rücktransport. Die Zurich Gruppe Deutschland könne den Urlaubern, die ihre Reise nicht antreten konnten, aber nur 50,4 Millionen Euro erstatten. Das teilte das Unternehmen in Köln mit. Knapp 60 Millionen Euro seien bereits für den Rücktransport der 140.000 Thomas-Cook-Urlauber geflossen. Der Rest der Schadenssumme entfiel auf Anzahlungen, die Kunden auf Reisen geleistet hatten, die wegen der Insolvenz ausgefallen sind.

Haftungssumme zu niedrig

 

Von diesen Beträgen bekommen die verhinderten Touristen aber nur 17,5 Prozent, also 50,4 Millionen Euro, von Zurich erstattet, weil die verpflichtende Absicherung der Kunden auf 110 Millionen Euro pro Jahr gedeckelt ist. Die Bundesregierung hat sich allerdings bereiterklärt, die Differenz auszugleichen. Die Thomas Cook GmbH hatte am 25. September Insolvenz angemeldet. 140.000 Urlauber wurden davon im Urlaub überrascht. Weitaus mehr konnten ihre gebuchten und angezahlten Reisen nicht mehr antreten, teilte die Versicherung mit. Sie konnten ihre Ansprüche beim Dienstleister Kaera anmelden.

Thomas Cook hatte bei Zurich eine Versicherungsdeckung mit einer Haftungsobergrenze von 110 Millionen Euro für alle Versicherungsfälle eines Geschäftsjahres (vom 1.11. bis 31.10.). „Der vorliegende Schadenfall zeigt, dass die von Thomas Cook eingekaufte Haftungssumme leider bei weitem nicht ausreicht, um die Ersatzansprüche aller anspruchsberechtigten Kunden vollständig zu befriedigen, sagt Zurich-Vorstandsmitglied Horst Nussbaumer. Er kündigte an, die Versicherung werde in den kommenden Tagen mit der Bearbeitung der Ansprüche beginnen. Dies werde einige Wochen in Anspruch nehmen.


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