Cyber-Risk: Im Fadenkreuz der Hacker
Die Cybersicherheitslage in der Wirtschaft verschärft sich: Eine Studie im Auftrag des TÜV-Verbands bringt die häufigsten Einfallstore ans Licht und zeigt auf, welche Rolle Künstliche Intelligenz dabei spielt.

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Die Bedrohung nimmt zu: 15 Prozent der Unternehmen in Deutschland verzeichneten in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einen Sicherheitsvorfall im Bereich ihrer IT – gut die Hälfte unter ihnen sogar mehrere. Das waren vier Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren, so das Ergebnis einer repräsentativen Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands. Die Angaben stammen von mehr als 500 Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitern.
Es geht um Datendiebstahl, Erpressung und Sabotage
Bei den Vorfällen handelte es sich um erfolgreiche Cyberangriffe, auf die die Opfer aktiv reagieren mussten. „Die deutsche Wirtschaft steht im Fadenkreuz staatlicher und krimineller Hacker, die sensible Daten erbeuten, Geld erpressen oder wichtige Versorgungsstrukturen sabotieren wollen“, so Michael Fübi, Präsident des TÜV-Verbands.
Die mit Abstand häufigste Angriffsmethode ist Phishing – in der Regel via E-Mail, die zu einer Schadsoftware führt. Mit 84 Prozent Nennungen gab es hier einen Anstieg um zwölf Prozentpunkte. Ein Grund ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). „Mithilfe der gängigen KI-Systeme können Phishing-Mails personalisiert, Texte perfekt formuliert oder auch Sprachnachrichten gefälscht werden“, erläutert der Fachmann. An zweiter Stelle: sonstige Schadsoftware-Angriffe mit 26 Prozent. Dabei handelt es sich um sogenannte Malware, die dazu dient, sensible Daten abzugreifen.
Nur jeder zehnte Betrieb wehrt sich mit Hilfe von KI
KI kann nicht nur bei Angriffen, sondern auch bei der Verteigung eine wichtige Rolle spielen. Allerdings nutzen erst zehn Prozent der Unternehmen KI für die Abwehr von Cyberangriffen. Immerhin: Weitere zehn Prozent planen den Einsatz. Den Nutzern geht es vor allem darum, Bedrohungen besser zu erkennen, Anomalien in Datenbeständen und Datenströmen zu identifizieren, Schwachstellen zu analysieren oder automatisiert auf Angriffe zu reagieren.
Gesetzgeber bei Regeln zur Cybersecurity gefragt
Eine Mehrheit spricht sich für gesetzliche Vorgaben aus: 56 Prozent sind der Meinung, dass alle Unternehmen verpflichtet sein sollten, angemessene Maßnahmen für ihre Cybersecurity zu ergreifen. „Die Bundesregierung sollte die überfällige nationale Umsetzung der NIS2-Richtlinie zügig verabschieden“, mahnt Fübi. Die Regelung sieht Mindestanforderungen für die Cybersicherheit von rund 30 000 Unternehmen in sicherheitskritischen Branchen vor.
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