24.03.2025 Branche

Debeka legt gute Zahlen vor und fordert Pflegereform

Die Debeka-Gruppe hat fürs zurückliegende Jahr eine positive Bilanz gezogen. Angesichts steigender Mitglieder- und Mitarbeitendenzahlen, wachsender Einnahmen und einer stabilen Position im Markt zeigen sich die Koblenzer zufrieden – mahnen aber mit Blick auf die Ergebnisse einer Umfrage eine nachhaltige Gestaltung der Pflegeversicherung an.

Die Koblenzer Debeka-Gruppe hat ihre Beitragseinnahmen im Jahr 2024 deutlich steigern können. (Foto: Debeka)
Die Koblenzer Debeka-Gruppe hat ihre Beitragseinnahmen im Jahr 2024 deutlich steigern können.
(Foto: Debeka)

Der Versicherer Debeka, dessen Schwerpunkt auf der Krankenversicherung mit der Kernzielgruppe Öffentlicher Dienst liegt, hat ein gutes Jahr hinter sich: Die Koblenzer konnten 2024 in allen Geschäftsbereichen ein Wachstum verzeichnen. Die Beitragseinnahmen der Versicherungsgruppe stiegen um 3,8 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro, davon entfallen 8,2 Milliarden auf die Krankenversicherung, 3,72 auf Lebensversicherung/Pensionskasse und 1,31 Milliarden auf die Sachsparte (Debeka Allgemeine Versicherung). Inklusive der Bausparkasse verzeichnet das Unternehmen sogar Einnahmen und Geldeingänge in Höhe von mehr als 15,5 Milliarden Euro. Auch bei der Anzahl neu abgeschlossener Verträge gab es ein Wachstum – sie stiegen um insgesamt acht Prozent und wuchsen vor allem in der Schaden- und Unfallversicherung. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg um mehr als vier Prozent oder knapp 700 auf 16.750. 

Bilanz: Mehr Leistungen für die Mitglieder

Die Debeka betreut außerdem eine zunehmende Anzahl von Mitgliedern und Kunden. 2024 kamen 130.000 hinzu. Mittlerweile betreut sie 7,7 Millionen Menschen. „Wir steuern damit auf die Marke von acht Millionen Mitgliedern zu. Das zeigt: Die Menschen vertrauen der Debeka“, sagt CEO Thomas Brahm. Die betreuten Verträge erhöhten sich auf 21,7 Millionen – ein Plus von 244.000. Besonders im Bereich der Krankenversicherung verzeichnete die Debeka ein deutliches Wachstum, das um fast 11.000 über dem Vorjahresergebnis lag. Im Saldo kamen 27.000 neue voll Privatversicherte hinzu. Laut Brahm sei dies auch ein deutliches Votum für die PKV. Die Debeka verzeichnete im vergangenen Jahr auch erneut eine positive Leistungsbilanz für ihre Mitglieder und Kunden. Inklusive zusätzlicher Rückstellungen für die Versicherten hat das Koblenzer Unternehmen 15,9 Milliarden Euro an unmittelbaren und mittelbaren Leistungen für seine Mitglieder erbracht. „Das sind 10,6 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und so viel wie noch nie!“, betont Brahm. „Damit konnten wir unser Leistungsversprechen gegenüber unseren Mitgliedern einmal mehr ausbauen.“


Forderung: Private Pflegevorsorge stärken!

 

Unterdessen sieht das Unternehmen dringenden Handlungsbedarf in Sachen Pflegeversicherung. Die Debeka fordert eine nachhaltige Reform des Systems. Eine von ihr in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey stützt das: Danach sind 88,6 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die gesetzlichen Pflegeleistungen die zusätzlich entstehenden Kosten nicht abdecken können. „Wir brauchen dringend bessere Rahmenbedingungen für eine kapitalgedeckte Pflegevorsorge, damit sich die Bürger rechtzeitig zusätzlich absichern können und damit eine Überlastung der Pflegeversicherung der GKV langfristig verhindert werden kann. Durch die private, ergänzende Eigenvorsorge – die Demographie-feste Elemente beinhaltet – können wir ausufernden Beiträgen in der sozialen Pflegeversicherung langfristig entgegenwirken“, so Debeka-Vorstandschef Brahm.


Weit verbreitete Irrtümer



Die Umfrage offenbart außerdem: Das Bewusstsein für die Versorgungslücke in der Pflege ist in der Bevölkerung deutlich geringer als das für die Rentenlücke. So geben 88,9 Prozent der Befragten an, dass sie die staatlich geförderte Pflege-Zusatzversicherung, bekannt als „Pflege-Bahr“, nicht kennen. Gleichzeitig überschätzen viele Bürger die Kosten für eine private Pflege-Zusatzversicherung. Eine Erhebung des Instituts Allensbach zeigt, dass Menschen im Schnitt von 235 Euro monatlich für eine Pflegezusatzversicherung ausgehen – tatsächlich ist eine vollständige Absicherung der Pflegekosten für beispielsweise 35-jährige schon für unter 40 Euro monatlich möglich. „Bei unserer Civey-Umfrage ließ sich feststellen, dass auch bereits jeder vierte Befragte bereit wäre, mehr als 20 Euro für eine entsprechende monatliche Absicherung zu investieren”, so Brahm. Das sei ein Anfang.


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