28.03.2025 Branche

Licht und Schatten bei ALH-Gruppe

Weniger Umsatz bei der Leben, mehr Umsatz bei der Kranken und die übliche Kostenproblematik in der Sachversicherung: 
Alles in allem hat sich die Gruppe aus Alter Leiziger und Hallescher ordentlich geschlagen und blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

Im vergangenen Geschäftsjahr machte die Schaden- und Unfallsparte auch den Stuttgartern Sorgen. (Foto: ALTE LEIPZIGER)
Im vergangenen Geschäftsjahr machte die Schaden- und Unfallsparte auch den Stuttgartern Sorgen.
(Foto: ALTE LEIPZIGER)

Die ALH Gruppe mit der Alten Leipziger in Stuttgart und der Halleschen in Oberursel hat ihren Gesamtumsatz 2024 leicht gesteigert. Er stieg um 0,7 Prozent auf 5,36 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte entfällt dabei auf die Alte Leipziger Lebensversicherung mit 2,71 (Vorjahr: 2,88) Milliarden Euro. Die Hallesche Krankenversicherung trägt mit 1,66 Milliarden Euro (plus 7,8 Prozent) mehr als ein Viertel zum Konzernumsatz bei. Den Rest steuern mit 989 Millionen (2023: 897) Millionen Euro die Tochter-Gesellschaften (Alte Leipziger Versicherung, Bauspar und Trust) bei.

Leben: weniger Geschäft, gutes Ergebnis



In der Lebensparte stieg das Neugeschäft gegen laufende Beiträge 2024 um 3,5 Prozent auf 228,2 Millionen Euro, dagegen brach das Einmalbeitragsgeschäft um knapp ein Drittel auf rund 462,8 Millionen Euro ein. Alles in allem wuchsen die Beitragseinnahmen gegen laufende Beiträge um 2,5 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro – und damit deutlich über dem Branchendurchschnitt (+0,2 Prozent). Die Einmalbeiträge reduzierten sich dagegen auf 467,7 Millionen Euro (- 33,1 Prozent). Im Trend lagen erneut Fondsrenten. Der ALH-Vorstand wünscht sich von der Politik eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die betriebliche Altersversorgung. Mit 404 Millionen Euro lag der Rohüberschuss vor Steuern und Direktgutschrift zwar um knapp sieben Prozent unterhalb des Vorjahres, es war aber im Fünfjahresvergleich das zweithöchste Ergebnis.


Kranken: doppeltes Plus



In der Krankenversicherung hat sich „das Neugeschäft noch stärker entwickkelt als erwartet”, sagt ALH-Vorstandschef Christoph Bohn. Mit 7,3 Millionen Euro Monatssollbeitrag konnte die Hallesche Krankenversicherung den Neugeschäftsrekord des Vorjahres sogar übertreffen. In der bKV konnte das Vorjahresergebnis um 5,7 Prozent gesteigert werden. Als besonders positiv wertet das Unternehmen, dass der Bestand an Vollversicherten um rund 2.100 auf 225.190 Personen gewachsen ist. Der Bruttoüberschuss übertraf mit 202 Millionen Euro das Vorjahresergebnis um knapp 13 Prozent.


Sach: Wachstum und rote Zahlen



Nicht so viel Fortüne hatte der Schaden- und Unfallversicherer der ALH-Gruppe, auch wenn das Wachstum stark ausfiel: Das Neugeschäft stieg insgesamt um 48,5 Prozent auf 109,3 Millionen Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge erhöhten sich um 13,7 Prozent auf 547,7 Millionen Euro. Besonders stark entwickelten sich Wohngebäudeversicherung auf 150,7 Millionen Euro (+31,4 Prozent) sowie die Gewerbeversicherung mit 201,2 Millionen Euro (+11,7 Prozent). Allerdings lag die Schaden-/Kostenquote (Netto-Combined Ratio) 2024 bei unauskömmlichen 106 Prozent (Vorjahr: 99,7 Prozent). Hintergrund sind hohe Schäden in der Kfz- und der Wohngebäudesparte, gestiegene Ersatzteil- und Werkstattpreise sowie regionale Elementarschadenereignisse. Insgesamt führte das zu einem negativen Jahresergebnis von 17,8 Millionen Euro, nachdem es 2023 noch ein kleines Plus gegeben hatte.


Wohnen: Finanzieren statt Bausparen



Das Bausparen verzeichnete nach zwei wachstumsstarken Jahren einen deutlichen Rückgang: Das beantragte Neugeschäft reduzierte sich um knapp 70 Prozent auf 477 Millionen Euro. Dagegen entwickelte sich das Baufinanzierungs-Neugeschäft der Alte Leipziger mit einem Plus um 44 Prozent auf 196 Millionen Euro positiv. 


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