07.08.2024 Branche

LKH auf Erfolgskurs

Die Landeskrankenhilfe kann eine zufriedenstellende Bilanz für 2023 vorlegen. Das Beitragsvolumen stieg geringfügig, in Sachen Rückstellungen und Kosten sind die Lüneburger top.

Die LKH mit Hauptsitz im niedersächsischen Lüneburg meldet solide Geschäftszahlen für 2023. (Foto: LKH)
Die LKH mit Hauptsitz im niedersächsischen Lüneburg meldet solide Geschäftszahlen für 2023.
(Foto: LKH)

Die als Gegenseitigkeitsverein organisierte private Krankenversicherer Landeskrankenhilfe hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut Versicherte verloren, sich sonst aber wacker geschlagen. Die verdienten Bruttobeiträge stiegen im Geschäftsjahr 2023 um knapp 2,2 Prozent auf 915,3 Millionen Euro, die Beiträge der Krankenvollversicherten machten den größten Anteil daran aus. Deren Zahl sank um gut zwei Prozent auf knapp 163.000. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 316.000 Personen bei den Lüneburgern versichert – gut 5000 weniger als im Vorjahr. Die LKH zahlte Leistungserstattungen in Höhe von insgesamt 703,8 Millionen Euro an ihre Mitglieder aus. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) führte das Unternehmen2023 weitere 126 Millionen Euro zu. Dazu kamen für die Pflegepflichtversicherung 10,3 Millionen Euro. Damit betrug die RfB-Quote 70,7 Prozent – das ist weit über dem Branchendurchschnitt (2022: 36,88 %).

Niedrige Kosten, ordentliches Ergebnis



Mit einer Gesamtkostenquote von 3,4 Prozent arbeitete die LKH auch 2023 sehr kostenbewusst – der Durchschnitt im PKV-Markt lag (2022) bei etwa 8,6 Prozent. Nach Abzug der Aufwendungen für Leistungen und Kosten von den Bruttobeiträgen verblieb ein versicherungsgeschäftliches Ergebnis in Höhe von 139 Millionen Euro – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote stieg um 1,1 Punkte auf 15,2 Prozent. In der Kapitalanlage wuchs das Anlagevolumen auf 8,75 Milliarden Euro.


Mit neuem Auftritt in die Zukunft



Die LKH hat in 2023 weiter in ein umfassendes Zukunftsprogramm investiert – darunter auch ein Rebranding der Marke mit neuem Logo und neuem Corporate Design „Unser Investitionspaket geht aber nicht zulasten unserer Kunden“, betont der Vorstandsvorsitzende Dr. Matthias Brake. Finanziert wurde das Programm aus den Gewinnrücklagen, sodass das Eigenkapital auf 431,4 Millionen Euro zurückging. Mit einer Eigenkapitalquote von 47,1 Prozent liegt die LKH dennoch weit über dem Markt (2022: 16,32 Prozent). Die LKH will sich zu einem persönlichen, ganzheitlichen und digitalen Begleiter des Gesundseins entwickeln. „Ein Leuchtturm-Projekt ist sicher unser Eintritt in den bKV-Markt“, sagt Brake. Außerdem habe man das System der Betragsrückerstattung reformiert, das jetzt „LKH-Benefit” heißt.


Digitale Lösungen im Fokus

Die Lüneburger investieren außerdem in Digitalisierung und Modernisierung der Anwendungslandschaft: „Wir möchten mit innovativen digitalen Lösungen für unsere Kunden und Vertriebspartner einen besonderen Nutzen schaffen“, sagt Pavel Berkovitch, als LKH-Vorstandsmitglied für das Ressort „Digitalisierung und Querschnitt“ verantwortlich. Ein Meilenstein: Der Go-Live des neuen Vermittlerportals im ersten Halbjahr 2024. Die Einführung eines neuen Kundenportals ist ein weiteres Schlüsselprojekt zur digitalen Transformation.


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