Talanx: Trotz Gewinneinbruch auf Kurs
Die Corona-Pandemie hat den Hannoveraner Versicherungskonzern hart getroffen. Für 2021 erwartet die Talanx-Gruppe aber einen Gewinnsprung.
Die Corona-Krise hat die 2020er-Bilanz des Versicherungskonzerns Talanx kräftig verhagelt. Der Gewinn brach um mehr als 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Der vorläufige Überschuss von 673 Millionen Euro lag aber im Bereich der Erwartungen. Im November hatte Vorstandschef Torsten Leue einen Überschuss von deutlich über 600 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Ohne die Belastungen durch die historische Pandemie hätte der Versicherer nach eigenen Angaben das Rekordergebnis aus 2019 übertroffen. In dem schwachen Ergebnis schlägt sich auch der Gewinneinbruch der Konzerntochter Hannover Rück. Die Talanx ist mit gut 50 Prozent an dem weltweit drittgrößten Rückversicherer beteiligt. Zum Konzerngehören auch Marken wie HDI und Neue Leben.
Schaden-/Kostenquoten sinken deutlich
Insgesamt summierten sich die Corona-bedingten Schäden den Angaben zufolge auf 1,5 Milliarden Euro. Die Brutto-Prämieneinnahmen stiegen um gut vier Prozent auf 41,1 Milliarden Euro. Außerdem haben die im Geschäftsjahr 2020 fortgesetzten operativen Verbesserungsmaßnahmen in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung und Privat- und Firmenversicherung in Deutschland Wirkung gezeigt: Ohne Corona und die Investitionen für das Restrukturierungsprogramm „KuRS“ hätten die kombinierten Schaden-/Kostenquoten in beiden Bereichen ihre langfristigen Zielmarken vorzeitig erreicht. Im laufenden Jahr strebt der SDax-Konzern trotz andauernder Corona-Krise unverändert einen Überschuss von 800 bis 900 Millionen Euro an.