28.05.2020 Sparten/Produkte

Digitaler Einstieg in die private Kranken­versicherung

Das Insurtech Ottonova bringt den Basistarif „Premium Economy“ (PC100) auf den Markt. Kunden können den prozentualen Selbstbehalt flexibel wählen.

In der Krankenversicherung gab es bisher kein breites Angebot an rein digitalen Tarifen. Das Insurtech Ottonova baut nun aber sein Angebot aus. (Foto: © naka  - stock.adobe.com)
In der Krankenversicherung gab es bisher kein breites Angebot an rein digitalen Tarifen. Das Insurtech Ottonova baut nun aber sein Angebot aus.
(Foto: © naka - stock.adobe.com)

In der digitalen Krankenvollversicherung waren bisher schlanke und einfache Angebotsstrukturen gefragt. Nun wagt das Insurtech Ottonova den Schritt hin zu einem ausdifferenzierten Tarifmodell. Dafür bringt das Unternehmen ein neues Produkt in zwei Varianten auf den Markt, das vor allem kostenbewusste Kunden ansprechen soll. Der Einstiegstarif der Münchner heißt „Premium Economy“ (PC100).

Prozentualer Selbstbehalt

 

Zentraler Baustein des Produkts ist der prozentuale Selbstbehalt bei der Kostenerstattung – 90 Prozent mit maximal 500 Euro oder 50 Prozent mit maximal 1000 Euro jährlichem Eigenanteil. Der Beitrag für einen 25-jährigen Versicherten mit einem Selbstbehalt von 50 Prozent beginnt bei 335,60 Euro im Monat. Bei den Leistungen profitieren Kunden von höheren prozentualen Erstattungen, wenn sie das Ärztenetzwerk und die Vermittlung über Ottonova nutzen. Das gilt für die Behandlungskosten und auch für Zahnersatz, der bei maximal 80 Prozent gedeckelt ist. „Premium Economy“ umfasst zudem alle Vorsorgeuntersuchungen, wie sie bei gesetzlich Versicherten üblich sind, ohne Mindestalter, und die Übernahme der professionellen Zahnreinigung (einmal im Jahr bis zu 125 Euro).

Digitale Kontrolle

 

Wichtig für eine digitale Versicherung sind natürlich auch die Tools, die Kunden nutzen können. Ab sofort können Versicherte in der App einsehen, wie der aktuelle Stand ihres Selbstbehalts für das laufende Jahr ist und wie viel sie bereits eingezahlt haben. Hinzu kommen die bereits etablierten Services bei Ottonova: Arzt-Video-Call, Chat mit Customer Support, automatischer Vorsorgeplaner, digitale Dokumentenablage, Timeline der Arztereignisse, Terminbuchung und der Rechnungsupload. Es gilt die sogenannte Zufriedenheitsgarantie: Sollten Kunden sich nach zwei Jahren entscheiden, innerhalb der PKV zu wechseln, können sie 100 Prozent ihrer Alterungsrückstellungen mitnehmen.

Die Leistungsübersicht zeigt, was der neue Tarif im Vergleich kann: Bei einer Überweisung durch den Primärarzt oder Vermittlung über die App erstattet Ottonova 100 Prozent, ansonsten 80. (Quelle: Ottonova)
Die Leistungsübersicht zeigt, was der neue Tarif im Vergleich kann: Bei einer Überweisung durch den Primärarzt oder Vermittlung über die App erstattet Ottonova 100 Prozent, ansonsten 80. (Quelle: Ottonova)

Drei Fragen an:

Foto: ottonova Holding AG
Jesko Kannenberg, Vorstand Vertrieb und Marketing, Ottonova Holding AG

Warum bringen Sie den neuen Tarif jetzt auf den Markt?

Der PC100 ist entstanden, weil die Kunden im Bereich Krankenvollversicherung verstärkt einen günstigeren Tarif in Verbindung mit digitalen Services nachgefragt haben. Ein Tarifmodell mit stark voneinander differenzierten Produkten war zum Start von Ottonova noch nicht gefragt.

Was ist das Besondere am Tarif Premium Economy?

Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, die bei kostengünstigeren Policen nur absoluten Selbstbehalt anbieten, hat Ottonova einen prozentualen Selbstbehalt. So werden die Kosten von Anfang an anteilig erstattet.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Geschäft aus?

Die Terminbuchungen für Praxisbesuche sind zurückgegangen. Gleichzeitig beobachten wir mehr Abschlüsse bei unserer Krankenhauszusatzversicherung. Die Menschen wollen Vorsorge treffen für eine mögliche stationäre Behandlung.


Weitere Artikel

Listing

12.02.2024 Sparten/Produkte

BaFin-Report: Nachfrage für Cyber-Versicherungen legt kräftig zu

Datendiebstahl, Spionage und Sabotage – Cyberattacken nehmen zu und auch die Angst der Unternehmen vor Hackern wächst. Doch wie sieht es mit der Absicherung der Informationstechnik aus? Die Finanzaufsichtsbehörde hat sich mit einer groß angelegten Umfrage einen Überblick über die Marktlage der Cyberversicherungen verschafft. Zentrales Ergebnis: Das Geschäft wächst schnell und wird bald die Milliardenschwelle übnerschreiten. Doch für die Anbieter ist es nicht immer auskömmlich.

> weiterlesen
Listing

17.11.2022 Sparten/Produkte

Die Ransomware-Bedrohung

Zwei Studien geben Auskunft über den Umgang mit Ransomware-Angriffen auf Unternehmen. Die große Mehrheit kommt den Lösegeld­forderungen der IT-Erpresser nach. Doch tatsächlich führt das oft nicht zur Rettung von Daten. Cyber­versicherungen können dabei offensichtlich nur ein Teil der Lösung sein.

> weiterlesen
Listing

24.10.2022 Sparten/Produkte

Service-Studie: Insurtechs schlagen Lebensversicherer

Eine aktuelle Studie stellt den meisten Insurtechs in Sachen Servicequalität ein gutes Zeugnis aus. Dabei zeigen die Ergebnisse vor allem, dass die Start-ups deutlich schneller und qualitativ besser auf Kundenanliegen reagieren als klassische Versicherer, die zuvor untersucht wurden. Ausnahme ist die Erreichbarkeit.

> weiterlesen