09.09.2021 Sparten/Produkte

Kfz-Versicherung: GDV stellt neue Typklassen vor

Änderungen für rund elf Millionen Autofahrer: Nach den neuen Regionalklassen hat der GDV jetzt auch die neuen Typklassen veröffentlicht, die die Schadensbilanz von knapp 32.000 in Deutschland zugelassenen Auto-Modellen abbilden.

Schlüsseltrick. In die Kasko-Typklassenstatistik des GDV fließt auch ein, wenn Autodiebe bestimmte Modelle bevorzugen. (Foto: © sarunchana – stock.adobe.com)
Schlüsseltrick. In die Kasko-Typklassenstatistik des GDV fließt auch ein, wenn Autodiebe bestimmte Modelle bevorzugen.
(Foto: © sarunchana – stock.adobe.com)

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die neue unverbindliche Typklassenstatistik veröffentlicht. „Rund 4,3 Millionen Autofahrer profitieren in der Haftpflichtversicherung von besseren Typklassen, für über sieben Millionen gelten künftig höhere Einstufungen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Für fast drei Viertel beziehungsweise rund 30,3 Millionen Autofahrer bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres.

Runter und rauf

 

„Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten”, sagt Asmussen. So verbessern sich etwa der Nissan Juke 1.0 und der VW E-Golf VII in der Haftpflicht jeweils um zwei Klassen, während sich der Hyundai Kona 1.6 T um zwei Typklassen verschlechtert. Zwei Klassen nach oben geht es in der Vollkasko für den Range Rover Velar30D AWD und den VW Arteon 2.0 TSI. Im gleichen Umfang verbessern können sich hier dagegen der Mercedes GLE 350 D 4MATIC undf der Kia E-Niro.

Teures Fahrzeug, hohe Kasko-Typklasse



Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher sind viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs wie etwa der Audi Q8 50 TDI Quattro und der Range Rover Velar 20D AWD in hohe Typklassen eingestuft, ältere Modelle und Kleinwagen wie der Kia Picanto 1.0 oder der Skoda Citigo-E eher in niedrige Klassen.


16 Typklassen in der Haftpflicht, 25 in der Vollkasko



In der Kfz-Haftpflicht gibt es 16 Typklassen (10-25), für die Einstufung des Modells sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich. In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10-34). In die Berechnung der Vollkaskoversicherung fließen die Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen sowie die Teilkaskoschäden (u. a. Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Schäden durch Naturereignisse) vollkaskoversicherter Fahrzeuge ein. In der Teilkaskoversicherung gibt es 24 Typklassen (10-33). Für diese Statistik werden die Teilkaskoschäden kaskoversicherter Fahrzeuge betrachtet.

Die neue Typklasseneinstufung ist für die Versicherungsunternehmen unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden – in der Regel ist dies der 1. Januar 2022. Die Typklasse allein lässt laut GDV jedoch keinen Rückschluss auf die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages zu.

Die GDV-Typklassenstatistik

Wie hoch der Beitrag einer Kfz-Versicherung ist, hängt von verschiedenen Merkmalen ab – unter anderem auch davon, welches Automodell gefahren wird. Um Kfz-Versicherern die risikogerechte Kalkulation ihrer Beiträge zu erleichtern, werten die Statistiker desn GDV einmal jährlich die Schadenbilanzen aller in Deutschland zugelassenen Automodelle aus. Die Typklassenstatistik des GDV umfasst fast 32.000 verschiedene Modelle und deren Schadenbilanzen der Jahre 2018 bis 2020. Die Logik ist einfach: Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen eine hohe.


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