11.12.2020 Sparten/Produkte

R+V: Der Abschied von der klassischen Garantie

Das Ende der 100-prozentigen Garantie in der Lebensversicherung ist auch bei R+V fix. Stattdessen setzt man im kommenden Jahr noch mehr auf fondsgebundene Rentenversicherungen. Die zeitgleich deklarierte Überschussbeteiligung fällt extrem niedrig aus.

Die Nachrichten aus der Wiesbadener Zentrale dürften die Kunden der R+V nicht freuen. (Foto: R+V)
Die Nachrichten aus der Wiesbadener Zentrale dürften die Kunden der R+V nicht freuen.
(Foto: R+V)

Die R+V, Deutschlands Nummer zwei im Lebensversicherungsmarkt, verabschiedet sich vom klassischen Garantieprodukt. Damit folgen die Wiesbadener dem Vorbild des Marktführers Allianz, der das Ende der 100-Prozent-Garantie bereits im Oktober eingeläutet hat. Die Klassikpolice „PrivatRente“ wird ab dem kommenden Jahr nicht mehr angeboten. Das wird aus einer Unternehmensmitteilung deutlich, in der die R+V den Erfolg alternativer Garantieprodukte im Geschäftsjahr 2020 hervorhebt. „Mit der überarbeiteten Produktpalette entsprechen wir passgenau den Wünschen unserer Kunden“, so Claudia Andersch, Vorstandsvorsitzende der R+V Lebensversicherung AG. Der aktuelle Trend zu fondsgebundenen Tarifen mit mehr Renditechancen werde in den kommenden Jahren anhalten.

Tatsächlich stecken hinter den verkündeten Neuerungen für 2021 Produktanpassungen zum Beispiel bei der indexbasieren „PrivatRente IndexInvest“, die bereits in der Vergangenheit vorgenommen wurden. Dies räumte ein Sprecher auf VP-Nachfrage ein. Man wolle sich auf Lösungen mit zeitgemäßen Garantien in der Altersvorsorge und auf den Bedarf an den so wichtigen Absicherungen wie Todesfall und Invalidität fokussieren.

Überschussbeteiligung sinkt drastisch

 

Derweil sinkt die Überschussbeteiligung ungewöhnlich stark. Die R+V Lebensversicherung bietet demnach für die „PrivatRente Performance“ und auch für die im Neugeschäft nicht mehr angebotene „PrivatRente“ 2021 eine Gesamtverzinsung von 2,05 Prozent (Vorjahr 2,9 bzw. 2,6 Prozent). Darin enthalten sind die laufende Verzinsung von 1,75 Prozent (Vorjahr 2,4 bzw. 2,3 Prozent) sowie die Schlussüberschussbeteiligung und die Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven. Damit liegt der Versicherer im hinteren Feld des Marktes. Auf VP-Nachfrage bezeichnete die R+V die Verzinsung als im aktuellen Zinsumfeld „zeitgemäß“ und „vorausschauend kalkuliert“. Zu spezifischen Gründen für die starke Senkung machte ein Sprecher keine Angaben.


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