Exklusiv 09.09.2024 Studien | Tests

Zusatzversicherung fürs Krankenhaus: Optimal auf Privat-Niveau upgraden

Mit einer Zusatzversicherung können sich Kassenpatienten top Krankenhausleistungen sichern. FOCUS MONEY-Versicherungsprofi hat 28 Tarife mit guten und sehr guten Ratings einem Preis-Leistungs-Vergleich unterzogen.

Besonders qualifiziert und erfahren: Chefärztinnen und Chefärzte. Wer sich von den Spitzenmedizinern behandeln lassen möchte, muss mit der Klinik einen sogenannten Wahlleistungsvertrag schließen. Eine private Zusatzversicherung erstattet die Extrakosten. (Foto: © Coetzee/peopleimages.com – stock.adobe.com)
Besonders qualifiziert und erfahren: Chefärztinnen und Chefärzte. Wer sich von den Spitzenmedizinern behandeln lassen möchte, muss mit der Klinik einen sogenannten Wahlleistungsvertrag schließen. Eine private Zusatzversicherung erstattet die Extrakosten.
(Foto: © Coetzee/peopleimages.com – stock.adobe.com)

Nur jeder Siebte mit Zusatzpolice für die Klinik.

Nirgendwo im Gesundheitswesen ist der Unterschied zwischen Kassen- und Privatpatienten so sichtbar wie im Krankenhaus. Gesetzlich Versicherte werden häufig in Mehrbettzimmern untergebracht und von einem Arzt behandelt, der gerade Dienst hat. Wer wie ein Privatpatient behandelt werden möchte, muss eine Krankenhauszusatzversicherung abschließen. Sie garantiert in der Regel Chefarztbehandlung, Unterbringung mindestens im Zweibettzimmer und freie Klinikwahl. Insgesamt haben aber nur 35 Prozent der Bevölkerung eine Krankenzusatzversicherung, ergab eine aktuelle Umfrage der Gothaer. Davon haben sich 43 Prozent für eine Zusatzpolice fürs Krankenhaus entschieden. Statistisch ist das bevölkerungsweit etwa jeder Siebte.

Am liebsten alleine oder zu zweit im Krankenhauszimmer.

Auf Station hat die Privatsphäre höchste Priorität, wie eine weitere Gothaer-Studie zeigt. So ist 81 Prozent der Befragten die Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer statt in einem Mehrbettzimmer am wichtigsten. Gut ein Drittel (36 Prozent) der Befragten favorisiert die Behandlung durch den Chefarzt. Dabei müssen es gar nicht immer die großen Eingriffe sein, um von einer solchen Zusatzpolice zu profitieren: Für eine stationäre Leistenbruch-OP können schnell 500 bis 700 Euro anfallen, die Kassenpatienten im Rahmen einer Chefarztbehandlung aus eigener Tasche bezahlen müssten. Wer zusätzlich Wert auf ein Einbettzimmer legt, zahlt laut Verband der privaten Krankenkassen (PKV) im Bundesdurchschnitt 124 Euro extra pro Tag, für das Zweibettzimmer sind es 65 Euro.

Chefarztbehandlung & Co.: Was die First-Class-Tarife leisten sollen.

Umso wichtiger ist der Vergleich der Tarife für Krankenhauszusatzversicherungen. FOCUS MONEY-Versicherungsprofi hat deshalb für einen 40-jährigen Versicherten folgende Vorgaben gemacht: mindestens Zweibettzimmer, Chefarztbehandlung, Erstattung höherer Arzthonorare sowie Übernahme der Leistungen bei einer Krankenhauseinweisung unabhängig davon, ob sie als Folge einer Krankheit oder eines Unfalls erfolgt.

Bei den höheren Arzthonoraren geht es darum, dass die Versicherer über die 2,3-fachen sowie 3,5-fachen Regelhöchstsätze der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) hinaus leisten. Das wird in der Regel erfüllt, es gibt jedoch Ausnahmen. So etwa beim Tarif „Komfort Start U“ der Axa und „KlinikSchutz Premium“ der DFV. Sie leisten nur bis zum 3,5-fachen der Regelhöchstsätze. Fast alle in der Tabelle aufgeführten Tarife zahlen auch bei ambulanten Operationen. Ausnahmen gibt es lediglich bei den hier aufgeführten Tarifen von DKV, Alte Oldenburger, Allianz und Deutscher Ring.

Bewertung: 13 Teilleistungen aus drei Kategorien für maximal 100 Punkte.

Für die Bewertung der Tarife vergibt das Vergleichsportal Check24 maximal 100 Punkte. Mit 94 Punkten erzielt der Tarif von Bavaria Direkt die höchste Punktzahl. Von insgesamt 28 Tarifen kommen 18 auf mindestens 80 Punkte. Bewertet wurden 13 Teilleistungen in drei Kategorien, die sich in ärztliche Leistung, Unterbringung und allgemeine Kriterien wie Altersrückstellungen, Wartezeit oder Kundenservice aufgliedern. Zu den Kriterien für die ärztlichen Leistungen zählen Chefarztbehandlung, Höhe der Arzthonorare und Leistungen bei ambulanten OPs. Bei der Unterbringung geht es vorrangig um Ein- oder Zweibettzimmer sowie die Leistungen bei Kur und Reha, für die nicht jeder Tarif aufkommt.

Was die günstigsten Produkte mit 40 und mit 60 Jahren kosten.

Die günstigsten Tarife für einen 40-Jährigen für weniger als 15 Euro im Monat kommen von LKH, Inter, Barmenia und Arag. Die LKH kommt auf 85 Punkte, kostet rund 15 Euro im Monat, hat keine Wartezeit und leistet auch bei Kur und Reha. 20 Jahre später müsste der jetzt 40-Jährige einen Monatsbeitrag von rund 42 Euro bezahlen. Auch das ist günstig im Vergleich zu vielen Wettbewerbern. Noch etwas günstiger sind die Tarife dann von Inter mit rund 31 Euro und Arag mit rund 39 Euro. Die Versicherten der Barmenia müssen mit 60 Jahren rund 60 Euro im Monat zahlen.

Wo der Wunsch nach einem Einzelzimmer wahr wird.

Wer einen mit „sehr gut“ bewerteten Tarif haben möchte, muss etwas mehr ausgeben. Der günstigste mit 18,80 Euro im Monat kommt in dieser Kategorie von der Gothaer, enthält aber noch kein Einbettzimmer. Der Tarif kostet mit 60 Jahren rund 42 Euro. Ähnlich wie die LKH kennt die Gothaer nur zwei Beitragsstufen ab 40 Jahren, während viele andere Versicherer ohne Altersrückstellungen die Prämien jährlich nach oben anpassen. Versicherte, die ein Einzelzimmer wünschen, werden im Tarifvergleich bei Axa, Janitos, Bavaria Direkt, Ergo, Deutscher Ring und R+V fündig. Der Tarif von Bavaria Direkt hat mit rund 24 Euro im Monat die beste Bewertung. Mit 60 Jahren wird aber ein Monatsbeitrag von rund 88 Euro fällig.

Krankenhauszusatzversicherungen im Vergleich

Der Versicherte ist 40 Jahre alt, gibt sich mit einem Zweibettzimmer zufrieden, möchte aber Chefarztbehandlung und dass auch hohe Arzthonorare übernommen werden. Die Tarife leisten bei Krankheit und Unfall. Das Ranking erfolgte innerhalb der Tarifnote nach dem Monatsbeitrag. Pro Gesellschaft wurde nur ein Tarif berücksichtigt.


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