28.03.2023 Branche

Gutes Klima für nachhaltige Anlagen

Welche Themen beeinflussen die Bundesbürger bei der Geldanlage? Wie wirken sich äußere Ereignisse auf ihre Investmententscheidungen aus? Eine Studie der Gothaer gibt darüber Auskunft.

Nachhaltiges Wachstum: Green Investments werden immer beliebter. Viele Anleger geben sich bei solchen Produkten auch mit etwas weniger Rendite zufrieden. (Foto: Natalia / Adobe Stock)
Nachhaltiges Wachstum: Green Investments werden immer beliebter. Viele Anleger geben sich bei solchen Produkten auch mit etwas weniger Rendite zufrieden.
(Foto: Natalia / Adobe Stock)

Wie zu erwarten, gibt es ein Thema, dass den Menschen besonders auf den Nägeln brennt: 85 Prozent der rund 1000 Befragten bereiten die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels große Sorge. Das hat offenbar unmittelbare Auswirkungen auf die Anlageentscheidung. 53 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer geben an, dass ihnen Nachhaltigkeitsaspekte „wichtig“ bzw. „eher wichtig“ bei der Geldanlage sind. Besonders hoch ist der Anteil bei den 18- bis 29-Jährigen. 60 Prozent dieser Altersgruppe geben an, dass Nachhaltigkeit bei der Geldanlage für sie ein (eher) wichtiger Aspekt ist.

Nachhaltigkeitsfonds weiter auf Wachstumskurs

 

Auch bei Fondsanlegern steht das Thema Nachhaltigkeit hoch im Kurs. 29 Prozent der Befragten entscheiden sich laut Befragung für Nachhaltigkeitsfonds. Zum Vergleich: In der vorangegangenen Studie im Jahr 2020 waren es nur sechs Prozent. Gefragt, was die wichtigste Facette von Nachhaltigkeit für sie ist, geben jeweils 36 Prozent 'Umwelt- und Klimaschutz‘ sowie ‚soziale Gerechtigkeit‘ an. Für 24 Prozent ist es der Aspekt ‚verantwortungsvolle Unternehmensführung‘. Rund die Hälfte der Befragten (48 Prozent) sind bei nachhaltigen Anlagen sogar bereit, auf Rendite zu verzichten. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen ist der Anteil mit 52 Prozent größer.  „Die Zahlen spiegeln die aktuelle Situation wider, über die tagtäglich in den Medien berichtet wird. Organisationen wie Fridays for Future und die letzte Generation werden maßgeblich von der Generation Z vorangetrieben“, sagt Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management (GoAM).

Inflation und Weltkrisen drücken auf die Stimmung

 

Aber auch die Inflation und die geopolitischen Konflikte bereitet deutschen Anlegern Kopfzerbrechen. Laut Studie machen sich 72 Prozent der Befragten Sorgen, dass die Preise und Alltagskosten weiter ansteigen und somit ihre Geldanlagen entwertet werden. 71 Prozent der Befragten fürchten, dass aufgrund von geopolitischen Spannungen die Preise (weiter) steigen und sich ihre finanzielle Situation verschlechtert. Die Tatsache, dass sich Anleger mehr Sorgen und den Klimawandel machen als um das Thema Inflation und geopolitische Konflikte, begründet der Gothaer-Vorstandsprecher mit der Langlebigkeit dieses Risikos. Dass es für den Klimawandel es keine schnelle Lösung gebe „beunruhige die Menschen“ in einem größeren Umfang als temporäre Krisen.

 (© Drbouz/Getty Images)
(© Drbouz/Getty Images)

Über die Studie

Die Gothaer Studie zum Thema Anlageverhalten der Deutschen wurde im Auftrag der Gothaer Asset Management AG (GoAM) vom Meinungsforschungsinstitut forsa vom 5. bis 9. Januar 2023 mithilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Dabei wurden 1016 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Bundesbürger ab 18 Jahren repräsentativ befragt.


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