30.03.2023 Branche

Verlust der Arbeitskraft: Pandemie erhöht Risikobewusstsein

Die Folgen der Corona-Pandemie haben die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger für das Risiko des Verlustes der eigenen Arbeitskraft sensibilisiert. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) und der Zurich Gruppe Deutschland.

Mindestens zehn Prozent aller Infizierten weltweit kämpfen mit den Spätfolgen einer Corona-Infektion. An den normalen Arbeitsalltag ist dann nicht mehr zu denken. Hier kann eine Arbeitskraftabsicherung helfen. (Foto: Gerd Altmann/Pixabay)
Mindestens zehn Prozent aller Infizierten weltweit kämpfen mit den Spätfolgen einer Corona-Infektion. An den normalen Arbeitsalltag ist dann nicht mehr zu denken. Hier kann eine Arbeitskraftabsicherung helfen.
(Foto: Gerd Altmann/Pixabay)

Die Muskeln schmerzen, der Atem ist kurz und dann noch die chronische Müdigkeit: Long Covid ist für die Betroffenen eine Zäsur. Eine Studie der Fachzeitschrift „Nature Reviews Microbiology" schätzt, dass die Dauerbeeinträchtigung auf mindestens zehn Prozent der Covid-Infektionen folgt. 65 Millionen Menschen leiden weltweit an Spätfolgen. In den Job-Alltag zurückzukehren, ist für viele nicht möglich. Berichte wie diese oder Erfahrungen von Betroffenen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis hat viele für das Risiko des Verlustes der eigenen Arbeitskraft sensibilisiert – zumindest wenn man einer Umfrage im DIA-Deutschland-Trend folgt.

Demnach habe Corona bei den Bürgerinnen und Bürgern offenbar das Bewusstsein geschärft, dass es ratsam ist, über den gesetzlichen Schutz hinaus für eine längere Krankheit vorzusorgen. Dies gaben rund zwei von drei Befragten (64 Prozent) im Rahmen der Umfrage an. Vor allem in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen (78 Prozent) und unter den über 70-Jährigen (71 Prozent) war diese Einschätzung weit verbreitet.

Angst vor Long Covid, mehr Berufsunfähigkeitsversicherungen

 

Die Umfrage wurde vom Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) und der Zurich Gruppe Deutschland initiiert. Sie ergab darüber hinaus, dass besonders die Erfahrungen mit Corona-Infektionen, aber auch mit Post- beziehungsweise Long Covid-Erkrankungen die Aufmerksamkeit für die Arbeitskraftabsicherung verstärkt haben. So legen 54 Prozent der Umfrageteilnehmer nunmehr größeren Wert auf eine finanzielle Vorsorge für den Fall, dass der bisherige Beruf oder überhaupt keine Tätigkeit mehr ausgeübt werden kann. In der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen sind es sogar etwas mehr als vier Fünftel, die eine solche Schlussfolgerung gezogen haben.

Acht Prozent der Befragten haben wegen dieser Erfahrungen eine Berufsunfähigkeitsversicherung neu abgeschlossen. Weitere 15 ließen ihren Versicherungsstatus überprüfen und sich zur Arbeitskraftabsicherung beraten. Mit steigendem Einkommen nimmt die Häufigkeit solcher Vorsorgemaßnahmen zu. In der Einkommensgruppe „4.000 Euro und mehr“ haben 25 Prozent der Befragten eine Beratung gesucht und 16 Prozent eine neue BU-Versicherung abgeschlossen.

„Statistisch gesehen wird jeder Vierte im Laufe des Arbeitslebens mindestens einmal berufsunfähig. Deshalb plädieren wir an alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sich frühzeitig mit der eigenen Absicherung zu befassen“, sagt Heike Hommel, Chief Underwriting Officer, Individual Life bei der Zurich Gruppe Deutschland.

Zur Umfrage

Die repräsentative Umfrage, die von dem Marktforschungsinstitut INSA Consulere durchgeführt wurde, fand in der Zeit vom 24. bis zum 27. März 2023 statt. Es nahmen 2004 Personen aus Deutschland im Alter ab 18 Jahren teil. Die Umfrage fand als Online-Befragung statt.


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