19.12.2022 Sparten/Produkte

Silvester: Während Pandemie viel weniger Sachschäden

Ärzteverbände fordern aus gesundheitlichen Gründen ein Böllerverbot zum Jahresende. Die Zurich Versicherung weist nun auch auf positive materielle Folgen hin: Die Sachschäden zu Silvester hätten während der Corona-Einschränkungen stark abgenommen.

Am sichersten sind Feuerwerke mit ausreichendem Abstand anzusehen, denn sie sind mitunter Ursache von Schäden an Menschen oder Gegenständen. (Foto: Jill Wellington/Pixabay)
Am sichersten sind Feuerwerke mit ausreichendem Abstand anzusehen, denn sie sind mitunter Ursache von Schäden an Menschen oder Gegenständen.
(Foto: Jill Wellington/Pixabay)

Alle Jahre wieder erhitzt das Thema Silvesterfeuerwerk die Gemüter. So sprach sich der Chef der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, für ein künftiges Böllerverbot aus: „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren gute Erfahrungen mit einem Böllerverbot gemacht.” Jetzt sollten Bund und Länder ein dauerhaftes und umfassendes Verbot der Knallerei beschließen. „Sie ist schlecht für Umwelt und Klima und führt immer wieder zu schweren Verletzungen.” Jährlich erlitten rund 8000 Menschen in Deutschland eine Verletzung des Innenohres durch explodierende Feuerwerkskörper, sagte Reinhardt.

Pandemie: Deutlicher Rückgang bei Sachschäden



Die Zurich beleuchtet das Thema von einer anderen Seite: Nach Zahlen des Versicherers hatten die beiden Jahreswechsel 2020/21 und 2021/22 während der Coronapandemie in den sechs größten Städten Deutschlands deutlich weniger Sachschäden zur Folge als die drei Silvesternächte davor. Die Wohngebäude- und Sachschadensmeldungen bei der Zurich Gruppe Deutschland gingen im Zeitraum um den Jahreswechsel im Mittel um 29 Prozent zurück, Kfz-Schäden sogar um 37 Prozent. Der Blick auf Sach- und Gebäudeschäden zeigt zum Teil signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Städten: Köln nimmt mit minus 43 Prozent einen Spitzenplatz ein, Stuttgart kommt mit 38 Prozent geringerem Schadenaufkommen auf Platz zwei, gefolgt von Frankfurt mit 28 Prozent Rückgang. Berlin (–26 Prozent), München (–25 Prozent) und Hamburg (–12 Prozent) bilden die untere Hälfte der Rangliste. „Wir gehen davon aus, dass das Verkaufsverbot von Silvesterböllern zum Rückgang der Schadenfälle beigetragen hat. Wie groß dieser Effekt ist, ist aber nicht konkret messbar. Denn das Verkaufsverbot von legalem Feuerwerk hat leider auch dazu geführt, dass nicht zugelassene Böller und Raketen in den Umlauf kamen – mit entsprechend höheren Risiken für Personen- und Sachschäden”, sagt Markus Troche, Head of Claims der Zurich Gruppe Deutschland. 


Weniger Mobilität, weniger Verkehrsunfälle 



Kaum überraschend ist auch der Rückgang von gemeldeten Kfz-Schäden rund um die beiden Pandemie-Jahreswechsel. Die geltenden Kontaktbeschränkungen hatten insgesamt zu weniger Autofahrten geführt, was auch für Fahrten unter Alkoholeinfluss galt. Doch auch hier zeigen die Städte im Vergleich bemerkenswerte Unterschiede. Während in München 50 Prozent weniger Schäden gemeldet wurden, kam Berlin lediglich auf einen Rückgang um 30 Prozent. Das Mittelfeld bilden Köln (–43 Prozent), Frankfurt (–40 Prozent), Hamburg (–38 Prozent) und Stuttgart (–36 Prozent). Die Zurich Gruppe Deutschland hatte das Aufkommen gemeldeter Schadenfälle, jeweils vom 30. Dezember bis zum 7. Januar, in den Jahren 2018 bis 2022 ausgewertet. Eingeflossen sind Schadenmeldungen bei Kfz-, Gebäude-, Haftpflicht-, Hausrat- und Sachversicherungen.


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