24.06.2025 Branche

DEVK mit starken Ergebnissen

Nach einer kleinen Durststrecke verabschiedet sich DEVK-Chef Gottfried Rüßmann mit einer sehr ordentlichen Bilanz in den Ruhestand. Positiv entwickelten sich das Kfz- und das Rücvkversicherungsgeschäft.

Der Kölner Eisenbahnversicherer hat 2024 gut abgeschnitten. Die Zentrale wird derzeit saniert.Ausweichquartier ist die Rheinparkmetropole im Stadtteil Deutz.
Der Kölner Eisenbahnversicherer hat 2024 gut abgeschnitten. Die Zentrale wird derzeit saniert.
Ausweichquartier ist die Rheinparkmetropole im Stadtteil Deutz.

Nach mehr als 37 Jahren bei dem Kölner Versicherer verabschiedet sich DEVK-Chef Gottfried Rüßmann in den Ruhestand. Zusammen mit seinem Nachfolger Michael Knaup hat er die Geschäftsergebnisse für 2024 präsentiert. Und die fallen nach dem eher mageren Jahren 2022 und 2023 ordentlich aus. „Die Beitragseinnahmen der DEVK-Gruppe sind 2024 um 12,4 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro gestiegen“, so Rüßmann, „Damit gehören wir zu den wachstumsstärksten Gruppen in Deutschland.“

Bestes Neugeschäft in der DEVK-Geschichte



Im Neugeschäft 2024 verzeichnete der Vollversicherer mit 1,1 Milliarden Euro Beitrag ein Plus von 24,1 Prozent – und damit das beste Vertriebsergebnis in seiner fast 140-jährigen Geschichte. Ein wichtiger Faktor für diesen Erfolg war die Kfz-Wechselzeit mit über 125.000 Neuverträgen. Das Erstversicherungsgeschäft der Schaden- und Unfallversicherung wuchs um 13,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro (Branche: +7,9 Prozent). In der Kfz-Versicherung stiegen die Einnahmen auf 1,4 Milliarden Euro (+21,3 Prozent, Branche: +11,4 Prozent). In der Rechtsschutzversicherung erhöhten sie sich auf 217,2 Millionen Euro (+6,5 Prozent, Branche: +5,0 Prozent).


Überdurchschnittliches Wachstum



Die Beitragseinnahmen der Lebensversicherung (inklusive Pensionsfonds) wuchsen um 3,9 Prozent (Branche: 2,6 Prozent) auf 1,1 Milliarden Euro, die Krankenversicherung wuchs um 5,6 Prozent auf 121,7 Millionen Euro gebuchte Bruttobeiträge (Branche: 3,4 Prozent). Weiter ausgebaut hat die DEVK das Geschäftsfeld Rückversicherung. „Unsere Rückversicherer gehören zu den Hauptwachstumstreibern der DEVK-Gruppe und tragen inzwischen zu einem Viertel des Beitragsaufkommens bei“, so Gottfried Rüßmann. Die gebuchten Beiträge der DEVK-Rückversicherung inkl. Echo Re aus DEVK-fremdem Geschäft lagen bei 1,2 Milliarden Euro – ein Plus von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Volumen der Kapitalanlagen der DEVK stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 4,9 Prozent auf 23,4 Milliarden Euro. Daraus wurde ein Netto-Kapitalanlageergebnis in Höhe von 586 Millionen Euro erzielt – 16,9 Prozent mehr als 2023.


Kfz-Sparte weiter defizitär



Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft des Konzerns inklusive Rückversicherungs- und Auslandsgeschäft lagen die Bruttobeitragseinnahmen mit 4,1 Milliarden Euro um stattliche 15,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Bereich Komposit verbesserte sich das Verhältnis von Aufwendungen für Schäden und Kosten zu den Beitragseinnahmen zusammen auf 98,5 Prozent brutto (Vorjahr: 101,7 Prozent). In der Kfz-Versicherung lag die Combined Ratio bei 111,5 Prozent (Vorjahr: 118,0 Prozent). Seit 2014 haben sich die Kosten für bestimmte Pkw-Ersatzteile nahezu verdoppelt. Hier seien weitere Beitragsanpassungen notwendig.


Puffer für schadenreiche Jahre



Das versicherungstechnische Ergebnis der Schaden- und Unfallversicherung verbesserte sich 2024 auf 11,7 Millionen Euro (Vorjahr: -40,5 Millionen). Nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung in Höhe von 72,2 Millionen Euro (Vorjahr: Entnahme von 15 Millionen Euro) ergibt sich ein versicherungstechnisches Ergebnis von -60,5 Millionen Euro (Vorjahr: -25,4 Millionen). Zusammen mit den versicherungstechnischen Ergebnissen der Lebens- und Krankenversicherung sowie des Pensionsfondsgeschäfts ergibt sich ein positiver Betrag in Höhe von 43 Millionen Euro (Vorjahr: -5,0 Millionen). Wegen niedrigerer Abschreibungen und höherer Zuschreibungen lag das Kapitalanlageergebnis der nichtversicherungstechnischen Rechnung 2024 mit 227,0 Millionen Euro um fast 30 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit betrug 105,8 Millionen Euro und lag damit knapp sieben Prozent unter Vorjahr. Nach Steuern ergibt sich ein Jahresüberschuss von 49 Millionen Euro (Vorjahr: 79 Millionen Euro).


Leben mit hoher Beteiligung 



In der Lebensversicherung verzeichnete die DEVK für 2024 einen Gesamtüberschuss von 155,0 Millionen Euro (Vorjahr: 116,1 Millionen). Davon wurden 136,5 Millionen Euro der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zugeführt, dem Gewinntopf der Versicherten. Beide DEVK-Lebensversicherer halten ihre im Vorjahr erhöhte laufende Überschussbeteiligung für das Geschäftsjahr 2025 stabil. Der DEVK Lebensversicherungsverein a.G. bietet mit 3,0 Prozent eine weiterhin überdurchschnittliche laufende Verzinsung. Für die DEVK Allgemeine Lebensversicherungs-AG beträgt die laufende Überschussbeteiligung 2,4 Prozent. Die an die Versicherten ausgezahlten Leistungen erhöhten sich um 6,3 Prozent auf 913,8 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um Aufwendungen für Versicherungsfälle und Rückkäufe sowie ausgezahlte Überschussguthaben.


Positiver Ausblick 

Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet der DEVK-Vorstand für die Gruppe einen Beitragszuwachs von rund fünf Prozent und einen deutlich verbesserten Konzern-Jahresüberschuss vor Steuern. Hauptwachstumstreiber sind weiterhin die aktive Rückversicherung sowie in der Erstversicherung die Bereiche Schaden/Unfall und Pensionsfonds. Der Generationenwechsel im Vorstand zum Jahreswechsel ist in trockenen Tüchern: Der 51-jährige Rüßmann-Nachfolger Michael Knaup ist ein Eigengewächs und hat schon seine Ausbildung bei der DEVK absolviert. Dem Vorstand gehört er seit 2015 an.


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