25.02.2020 Branche

Fusion bei der Provinzial rückt näher

Der langwierige Zusammenschluss der Sparkassenversicherer Provinzial NordWest und Provinzial Rheinland hat eine weitere Etappe genommen. Beide Unternehmen verkünden eine wirtschaftliche Einigung, ohne aber Details zu nennen.

Durch die geplante Fusion entsteht ein neues Schwergewicht auf dem Versicherungsmarkt. (Foto: Provinzial Nordwest/Provinzial Rheinland)
Durch die geplante Fusion entsteht ein neues Schwergewicht auf dem Versicherungsmarkt.
(Foto: Provinzial Nordwest/Provinzial Rheinland)

Geht es nun auf die Zielgerade? Die Gespräche über den geplanten Zusammenschluss von Provinzial NordWest und der Provinzial Rheinland ziehen sich seit über zwei Jahren hin, inkusive allerlei Scharmützeln über die Machtverteilung, öffentlich ausgetragenen Beschuldigungen und Mitarbeiterprotesten. Die heutige Aussage aus einer Pressemitteilung der beiden Sparkassen-Versicherer lässt indes auf eine Vollendung des Projekts hoffen: „Nach sorgfältigen Prüfungen im Rahmen einer Due Diligence haben sich die Spitzen der Anteilseigner der Konzerne Provinzial Rheinland und Provinzial NordWest über das wirtschaftliche Ergebnis der Fusionsprüfung weitgehend verständigt und sind zu einer wirtschaftlichen Einigung für eine Fusion der beiden Versicherer gekommen.“

Fusion soll rückwirkend in Kraft treten

 

Die Einigung betreffe unter anderem die Bewertung, das Fusionskonzept und wichtige rechtliche Dokumente. Den Gremien der Anteilseigner sowie der beiden Unternehmen soll nun das wirtschaftliche Ergebnis der Fusionsprüfung zur Beschlussfassung vorgelegt werden, um den Verhandlungsprozess fortsetzen zu können. Wenn die Beschlüsse aller Gremien vorliegen, soll die Fusion mit Rückwirkung zum 1. Januar 2020 umgesetzt werden, heißt es in der Mitteilung. Lange Zeit war es unter beiden Parteien strittig, wer mit wie viel Prozent an der fusionierten Gruppe beteiligt werden sollte. Angestrebt worden war anfangs eine paritätische Aufteilung. Experten hatten jedoch später eine Relation von 57 Prozent für die Provinzial NordWest und 43 Prozent für die Provinzial Rheinland errechnet. Darüber, wie dieses Dilemma nun gelöst wurde, ist indes Stillschweigen vereinbart worden.

Die Vorstandsvorsitzenden der beiden Provinzial-Konzerne äußerten sich wie folgt: Dr. Wolfgang Breuer, Provinzial NordWest: „Ich bin sehr froh, dass die beiden Provinzial-Gruppen nach hartem Ringen zu einem guten Kompromiss gefunden haben, mit dem aus meiner Sicht beide Seiten sehr gut leben können. Durch die Fusion würde ein Top-10-Versicherer entstehen mit einem Beitragsvolumen von über sechs Milliarden Euro.“ Patric Fedlmeier, Provinzial Rheinland: „Die beiden Unternehmensgruppen haben sehr sorgfältig ein Zusammengehen geprüft. Bei Umsetzung der Fusion würden sich nun für Eigentümer, Mitarbeiter und Vertriebe angesichts der Herausforderungen der Branche gute Chancen für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft bieten.“


Weitere Artikel

Listing

18.11.2024 Branche

W&W-Gruppe tritt auf der Stelle

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe hat in den ersten neun Monaten nur einen überschaubaren Überschuss erzielt, es aber aus der Verlustzone des ersten Halbjahres herausgeschafft. Positiv entwickelte sich das Kreditneugeschäft im Segment Wohnen.

> weiterlesen
Listing

14.11.2024 Branche

Talanx strotzt vor Selbstvertrauen

Zwar leidet auch der Hannoveraner Versicherungskonzern unter drastisch gestiegenen Kosten für die Schadenregulierung. Dennoch liefert er gute Neun-Monatszahlen und erhöht die Gewinnprognose fürs Gesamtjahr.

> weiterlesen
Listing

01.10.2024 Branche

D&O: Mehr Schadenersatzforderungen gegen Manager

Wenn Führungskräfte Fehler machen, drohen hohe Schadenersatzforderungen. Deshalb versichern Unternehmen ihr Top-Personal gegen Ansprüche mit einer Vermögens-Schadenhaftpflichtversicherung. Die Managerhaftpflicht-Versicherer erwarten für 2024 erneut höhere Ausgaben.

> weiterlesen