130 Millionen Euro Plus: SDK solide durch die Krise
Die Süddeutsche Krankenkasse (SDK) veröffentlicht ihre Geschäftszahlen für 2020. Trotz der wirtschaftlichen Entwicklung aufgrund der Corona-Pandemie liegt der Bruttoüberschuss nur knapp unter dem letztjährigen Rekordwert.
Die Süddeutsche Krankenversicherung a.G. hat ihre Geschäftszahlen für 2020 vorgestellt – und zieht ein positives Fazit: „Mit dem Geschäftsergebnis von rund 130 Millionen Euro, das dem Rekordergebnis von 134 Millionen Euro aus 2019 nahekommt, sind wir sehr zufrieden,” sagte Urban Bacher, Aufsichtsratsvorsitzender der Fellbacher Versicherung in der Hauptversammlung. Das gute Geschäftsergebnis sei im Wesentlichen auf niedrigere Leistungsausgaben als erwartet, gestiegene Beitragseinnahmen sowie das verbesserte Kapitalanlageergebnis zurückzuführen. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Dr. Ralf Kantak verweist insbesondere auf die Herausforderungen während der Corona-Krise: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dabei großes Engagement und Flexibilität gezeigt. Dadurch konnten wir trotz des schwierigen Umfelds dieses hervorragende Ergebnis erzielen.”
Kranken: Höhere Beitragseinnahmen trotz schwindender Versichertenzahl
Im Kernsegment (SDK Leben) stiegen die verdienten Bruttobeiträge im Geschäftsjahr 2020 von 836,9 auf 875,6 Millionen Euro, davon entfielen 75,8 Millionen Euro auf die Pflegepflichtversicherung (Vorjahr: 57,9 Millionen Euro) auf die Pflegepflichtversicherung. Aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden im Berichtsjahr insgesamt 69,8 Mio. Euro (Vorjahr: 74,0 Millionen Euro) zur Milderung bzw. Begrenzung von Beitragserhöhungen entnommen.
Derweil sank der Gesamtbestand der versicherten Personen von 631.696 im Vorjahr auf 624.889. In der Vollversicherung waren zuletzt 153.107 Personen (Vorjahr: 155.743 Personen), in den Zusatzversicherungen 471.782 Personen (minus 4.171) versichert. In der Pflegepflichtversicherung verringerte sich der Bestand auf 160.449 Personen. Auch in der Auslandsreisekrankenversicherung war die Entwicklung erneut rückläufig und erreichte ein Niveau von 235.480 Personen (Vorjahr: 271.944 Personen). Im Bereich der Dauerpolice (regelmäßige jährliche Vertragsverlängerungen) verzeichnete die SDK einen Rückgang von 220.246 im Vorjahr auf 215.076 Personen. Die Einmalbeiträge in der Auslandsreisekrankenversicherung betrugen im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 3,3 Millionen Euro (Vorjahr: 3,9 Millionen Euro). In der Gruppenversicherung blieb die Anzahl an Verträgen sowie die Beitragseinnahmen nahezu auf Vorjahresniveau.
Leben auf Vorjahresniveau, Schadensumfang deutlich gestiegen
Erfreulich auch die Entwicklung im Bereich Leben (SDK Leben): Trotz eines Rückgangs der gebuchten Bruttobeiträge auf jetzt 33,7 Millionen Euro (Vorjahr: 35,8 Millionen Euro) blieb der Bruttoüberschuss mit 5,2 Millionen Euro nur knapp unter dem Vorjahresniveau von 5,3 Millionen. Der erzielte Überschuss wurde laut Geschäftsbericht dazu genutzt, neben der Erfüllung der Mindestzuführungsanforderung und der Verpflichtungen aus dem Zuführungsplan zur Rückführung der entnommenen Mittel aus der RfB im Jahr 2017, auch die Eigenmittel zu stärken.
Die Süddeutsche Allgemeine Versicherung a.G. (SDK Allgemeine), ein Spezialist für Unfall- und Hausratversicherung, erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Jahresüberschuss in Höhe von 159.600 Euro. Das sind 60.100 Euro weniger als im Vorjahr (219.700 Euro). Der Rückgang ist laut Unternehmensangaben im Wesentlichen auf deutlich höhere Schadenaufwendungen in der Unfallversicherung zurückzuführen, die sich mit 153.400 Euro gegenüber dem Vorjahr nahezu verdreifacht haben.
Überdurchschnittliche Kennzahlen im Vergleich zur Branche
Laut Geschäftsbericht ist die SDK in mehreren Kennzahlen besser aufgestellt als der Markt. So liegt die Eigenkapitalquote mit 22,8 Prozent, wie bereits in den vergangenen Jahren, deutlich über dem Branchendurchschnitt (16,7 Prozent). Die Überschussverwendungsquote des Unternehmens – sie gibt an, in welchem Umfang der wirtschaftliche Gesamterfolg an die Versicherten weitergegeben wird – liegt bei der SDK bei 96,2 Prozent, während die Branche hier einen Schnitt von 87,9 Prozent ausweist. Auch die Vorsorgequote, die aufzeigt, welcher Anteil der Beitragseinnahmen aufgewendet wird, um die Auswirkungen der demografischen Entwicklung aufzufangen, liegt bei der SDK mit 45,3 Prozent laut eigenen Angaben schon viele Jahre deutlich über dem Branchenwert (zuletzt 34,0 Prozent). Auch in Sachen Nettoverzinsung liegt man über dem Marktwert von 2,9 Prozent. „Gerade in der Kapitalanlage haben wir zuletzt sehr erfolgreich gewirtschaftet und dies trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase”, sagte Kantak. Mit einer Erhöhung um 4,9 Prozent konnte die SDK den Wert ihrer Kapitalanlagen so im vergangenen Jahr über die Marke von sieben Milliarden Euro, auf 7,1 Milliarden Euro, steigern.