Cyberangriff: Haftpflichtkasse vermeldet Datenklau
Der Versicherer ist jetzt wieder telefonisch für seine Kunden erreichbar. Derweil arbeiten IT-Experten an der Aufklärung der Attacke. Digitale Spurensuche deutet auf Datenabzug hin.
Die Hintergründe der Cyberattacke auf die Haftpflichtkasse am vergangenen Wochenende sind noch nicht geklärt. Nach dem digitalen Worst-Case musste der Versicherer aus Roßdorf bei Darmstadt sämtliche IT-Systeme vom Netz nehmen, darunter auch die IT-Telefonie. Die Folge: Kunden konnten den Versicherer weder per Mail noch per Telefon erreichen.
Seit dem 13. Juli ist immerhin der telefonische Support wieder verfügbar. „Mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen im Service-Center der Haftpflichtkasse dafür, dass die Meldungen von Schadensfällen und andere Anliegen aufgenommen werden“, vermeldet das Unternehmen auf seiner Internetseite (www.diehk.com). Versicherungsfälle und Anfragen könnten bislang aber nur in begrenztem Umfang bearbeitet werden. Wann der Geschäftsbetrieb wieder vollständig hergestellt ist, sei derzeit noch nicht absehbar.
Datenbanken angezapft – Versicherer um Schadensbegrenzung bemüht
Im Hintergrund arbeiteten IT-Experten „mit Hochdruck“ an Schadensermittlung und Wiederherstellung der Systeme. Fest steht aber wohl, dass im Rahmen der IT-Attacke Daten erbeutet wurden. Über das konkrete Ausmaß machte das Unternehmen, das deutschlandweit rund zwei Millionen Sachversicherungsverträge betreut, (noch) keine Angaben, verspricht aber: „Sofern der Datenabfluss personenbezogene Daten beinhaltet, wird die Haftpflichtkasse unverzüglich alle notwendigen und gebotenen Schritte in die Wege leiten.“