Signal Iduna wächst dynamischer als der Markt
Die Signal Iduna hat ihre Beitragseinnahmen 2021 deutlich steigern können. Trotz relativ hohen Schadenaufkommens blieb das Ergebnis nahezu auf Vorjahresniveau. Spektakulär ist ein Investment in erneuerbare Energien.
Die Signal Iduna-Gruppe hat die gebuchten Bruttobeiträge im Jahr 2021 um 3,4 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro gesteigert. „Damit sind wir mehr als doppelt so schnell gewachsen wie der Gesamtmarkt“, sagte Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der Signal Iduna, bei der Vorlage der Bilanz. Trotz höherer Schadenkosten blieb das Gesamtergebnis mit 856,1 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau (873,7 Millionen Euro). Auch das aktuelle Jahr sei gut angelaufen: Im ersten Quartal 2022 stiegen die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum erneut um 3,4 Prozent.
Größere Schäden, höhere Kosten, mehr Investment
Beim Schadenaufwand war das Jahr 2021 von mehreren Großschäden geprägt. Allein die Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021 durch Unwettertief „Bernd“ führten zu einem Schadenaufwand von rund 250 Millionen Euro und einer Ergebnisbelastung von etwa 33 Millionen Euro. Insgesamt stiegen die Bruttoaufwendungen der Gruppe für Versicherungsfälle um 6,4 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,0 Milliarden Euro). Die von der Signal Iduna verwalteten Vermögensanlagen wuchsen 2021 erstmals auf einen dreistelligen Euro-Milliardenbetrag. Das verwaltete Vermögen (einschließlich der Finanztöchter) legten um 10,9 Prozent auf 102,9 Milliarden Euro zu – etwas mehr als die Hälfte entfällt auf die deutschen Versicherungsunternehmen.
Hohe Investion in Solarpark
Fortschritte erzielte das Unternehmen nach eigenen Angaben auch bei seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Ein Meilenstein sei hier die Neugründung der Signal Iduna Lebensversicherung AG gewesen, die als erste Gesellschaft der Gruppe komplett auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Die Signal Iduna hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 als Unternehmen und bis 2040 auch mit dem Kapitalanlageportfolio komplett klimaneutral zu werden.
Ein großer Schritt in diese Richtung: Der Versicherer hat jüngst für einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag Europas angeblich größten Solarpark erworben. „Wir reden nicht nur von Nachhaltigkeit, wir handeln“, sagte Leitermann. Noch in diesem Monat soll der Bau auf dem Gelände eines ehemaligen Braunkohletagebaus südlich von Leipzig beginnen. Bereits im nächsten Jahr soll die Anlage ans Netz gehen. „Rechnerisch kann der Solarpark 200.000 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgen“, so Leitermann. Das Projekt werde ohne staatliche Förderung realisiert. Vorstandsmitglied Martin Berger rechnet mit einer Nettorendite von 3,5 bis 4,5 Prozent, die den Kunden vor allem der Krankenversicherungssparte zugutekommen soll. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2021 erzielten die Kapitalanlagen eine Durchschnittsrendite von 3,1 Prozent.