Exklusiv 06.03.2025 Studien | Tests

Top-Tarife: Zähne erstklassig absichern

Zahnerhalt und Zahnersatz auf hohem Niveau sind Privatsache – die gesetzliche Krankenkasse kommt nur für die Basisversorgung auf. Deshalb boomen Zahnzusatzpolicen. Doch welche Versicherer bieten die besten Tarife? FOCUS MONEY-Versicherungsprofi hat auf Basis eines Modelfalls einen marktweiten Vergleich angestellt. Die Ergebnisse finden Sie hier im Überblick.

Ästhetik pur: Ein lückenloses, gesundes Gebiss und ein strahlendes Lachen sind heute wichtiger denn je. Doch auf hochwertige Zahnarztleistungen folgen hohe Rechnungen. Private Zahnzusatzversicherungen federn das finanziell ab. (Foto: © Andriy Bezuglov – stock.adobe.com)
Ästhetik pur: Ein lückenloses, gesundes Gebiss und ein strahlendes Lachen sind heute wichtiger denn je. Doch auf hochwertige Zahnarztleistungen folgen hohe Rechnungen. Private Zahnzusatzversicherungen federn das finanziell ab.
(Foto: © Andriy Bezuglov – stock.adobe.com)

Zahnarztbesuche gehen ins Geld.

Es ist zweifellos ein Trend: Insbesondere junge Menschen unter 50 Jahren sind zunehmend bereit, auch für kosmetische Zahnbehandlungen tiefer in die Tasche zu greifen. Ganz billig ist die neue Eitelkeit nicht: Patientinnen und Patienten müssen für ein professionelles Bleaching gesunder Zähne mit Kosten von 400 bis 800 Euro rechnen. Die Aufhellung eines wurzelbehandelten Zahns ist sogar rund doppelt so teuer. Noch deutlich höher fällt die Rechnung für die Korrektur einer Zahnfehlstellung aus, die je nach Aufwand und Verfahren schnell im mittleren vierstelligen Bereich liegen kann.

Dass in Zeiten knapper Kassen Zahnkosmetik von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht übernommen wird, dürfte niemanden verwundern. Wer sich aber allein auf seine GKV verlässt, ist auch bei der sogenannten Regelversorgung nur unzureichend abgesichert.

Das leistet die GKV beim Zahnersatz

Die Krankenkasse zahlt immer nur den befundbezogenen Festzuschuss der Regelversorgung. Für höherwertigen Zahnersatz müssen Patienten alle Zusatzkosten selbst tragen.

Kasse übernimmt oft nur ein Fünftel der Kosten.

Ob Brücke, Krone oder Prothese: Seit 2007 beteiligen sich die Kassen nur noch mit einem befundbezogenen Festzuschuss an einem Teil der Kosten. Der Höchstsatz beträgt 75 Prozent. Voraussetzung hierfür: ein über zehn Jahre lang lückenlos geführtes Bonusheft. Hinzu kommt, dass bei der Berechnung des Festzuschusses immer die kostengünstigste Lösung zugrundegelegt wird. Doch Standardbehandlung bedeutet Abstriche bei Ästhetik, Komfort und Langlebigkeit. Wer das nicht will, zahlt drauf. Die GKV übernimmt oft weniger als 20 Prozent der anfallenden Material-, Labor- und Behandlungskosten.

Für mehr Komfort und Ästhetik jenseits der Regelversorgung gibt es zwei Wege: Die „gleichartige Versorgung“ beinhaltet über die Kassenleistung hinaus zusätzliche Features. Das ist der Fall, wenn etwa eine Metallkrone oder -brücke im Seitenzahnbereich keramisch verblendet wird. Hier rechnet der Zahnarzt nur die Zusatzkosten für die Verblendung privat ab, den Rest gesetzlich. Die zweite Option ist die „andersartige Versorgung“, die sich vollständig von der Kassenleistung unterscheidet – etwa wenn eine Einzelzahnlücke mit einem Implantat statt mit einer Brücke geschlossen wird. Auch hier gibt es den Festzuschuss, aber der Behandler rechnet den gesamten Eingriff nach der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) ab.

Schon jeder Vierte mit privater Zusatzpolice.

Wem das finanzielle Risiko hoher Zuzahlungen für den Zahnarztbesuch zu groß ist, kann sich dagegen mit einer privaten Zahnzusatzpolice versichern: Inzwischen haben rund 18,8 Millionen Personen in Deutschland einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen, so die aktuelle Statistik des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV). Bezogen auf die Bevölkerung zwischen 20 und 80 Jahren ist das rund jeder Vierte.

Für einen Preis-Leistungs-Vergleich der besten Zahnzusatzversicherungen hat FOCUS MONEY-Versicherungsprofi einen Modellfall gewählt und die im Markt angebotenen Tarife mithilfe der Waizmann-Tabelle verglichen. Betreiber der Vergleichsplattform ist die auf Zahnzusatztarife spezialisierte Versicherungsmakler Experten GmbH. Wir haben uns pro Versicherer auf einen Tarif beschränkt: den mit der höchsten durchschnittlichen Erstattung.

Innovative Behandlungsmethoden

Die Tabelle erläutert zwölf zahnärztliche Hightech-Leistungen und -Produkte, die beim Vergleich der Zahnzusatztarife berücksichtigt wurden.

Der Leistungskorb für den Tarifvergleich.

Ins Ranking schaffen es nur Tarife, die in einem 8-Jahres-Szenario für Zahnerhalt und Zahnersatz eine Erstattung von mindestens 80 Prozent gewährleisten. Die anfänglichen Leistungsbegrenzungen werden dabei berücksichtigt. Der hinterlegte Leistungskorb enthält professionelle Zahnreinigung (PZR) ebenso wie eine Kunststofffüllung und eine Wurzelbehandlung. Auch Inlay, Krone und ein Implantat werden in Anspruch genommen. Außerdem wird geprüft, wie viele von insgesamt zwölf sogenannten Hightech-Leistungen über den Tarif gedeckt sind. Der Gesamtwert liegt bei 9940 Euro. Die gesetzliche Krankenversicherung hätte hiervon nur rund 1940 Euro übernommen. Der Prozentwert in der Tabelle gibt an, in welchem Umfang der Tarif den Eigenanteil erstattet.

Mehr als jeder zweite Tarif erstattet zu 100 Prozent.

Rund 50 Prozent aller Zahnarztrechnungen entfallen auf den Zahnerhalt. Vermittler sollten deshalb ihren Kunden zu einer Zahnzusatzpolice raten, die auch dafür aufkommt. Weitere wichtige Kriterien für den Erst-Check eines Tarifs sind: Wartezeit und Limits in den ersten Jahren, Leistungen für Prophylaxe wie die professionelle Zahnreinigung (PZR), Erstattungsniveau, Begrenzungen für Inlays und Implantate sowie eine Mitversicherung des Knochenaufbaus beim Zahnersatz.

Das Angebot der Versicherer kann sich sehen lassen: 11 der 20 Tarife im Ranking leisten nach der von Waizmann entwickelten 8-Jahres-Realwert-Methode eine durchschnittliche Erstattung von 100 Prozent, nur ein Angebot liegt unter 90 Prozent. Die Beiträge für den Modellkunden können erheblich variieren – das lässt sich nicht allein mit dem Leistungsangebot erklären. Bei den meisten Tarifen steigt der monatliche Zahlbetrag mit dem Alter. Nach fünf Jahren müssen die Versicherten mit einem durchschnittlichen Beitragsanstieg um 11 und nach zehn Jahren um 33 Prozent rechnen.

Die leistungsstärksten Zahnzusatzversicherungen für einen 40-Jährigen

Versichert ist ein 40-jähriger Kassenpatient, der – bis auf eine Krone – ein intaktes Gebiss hat. Es steht in nächster Zeit kein Zahnersatz an, er wünscht aber langfristig die beste Versorgung für Zahnerhalt und Zahnersatz. Alle Tarife leisten sowohl für Zahnerhalt als auch für Zahnersatz und erstatten in den ersten acht Jahren mindestens 80 Prozent eines vorgegebenen Leistungskorbes. Bleaching ist mitversichert. Das Ranking richtet sich zunächst nach dem Erstattungsniveau und dann nach dem Monatsbeitrag in fünf Jahren.


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