Baloise verkauft deutsches Run-Off-Portfolio
Der Schweizer Großversicherer trennt sich von einem Krankenhaus-Haftpflichtportfolio der deutschen Sachsparte. Käufer ist ein auf Bermuda ansässiges Unternehmen.
Die Schweizer Bâloise Holding AG veräußert ein im Run-off befindliches Krankenhaus-Haftpflichtportfolio ihrer deutschen Tochter Basler Sachversicherungs-AG. Das Portfolio ist bereits seit 2018 für Neugeschäft geschlossen. Der Verkauf umfasst nach Unternehmensangaben den Gesamtbestand des Portfolios mit Rückstellungen in Höhe von rund 200 Millionen Euo. Zum Kaupreis wurden keine Angaben gemacht. Nach Angaben des Versicherungskonzerns ist der Abschluss der Transaktion im Laufe des zweiten Halbjahr 2022 zu erwarten. Die Übertragung steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Finanzaufsichtsbehörde BaFin. Die Betreuung der Bestandskunden in der Schadenregulierung soll weiterhin die Detmolder Ecclesia-Gruppe leisten.
Käufer sitzt in Steuerparadies
Die Erwerberin des Portfolios ist die Bothnia International Insurance Company Ltd. mit Sitz in Finnland, eine Untergesellschaft der in Bermuda ansässigen Compre Group. Das britische Überseegebiet im Atlantik gilt als Steueroase. Dort gibt es keine Steuern auf Gewinne und Erträge und auch keine Einkommens- oder Mehrwertsteuer. Compre hat über seine Tochter London & Leith Insurance PCC SE in Malta vor zwei Jahren den noch vorhandenen Nicht-Leben Rückversicherungsbestand der Hamburger Internationale Rückversicherung AG, die ebenfalls zu der Gruppe gehört, übernommen. Damals hieß es bereits, dass in Deutschland weiteres Wachstum geplant sei.