Concordia: Solide im Plus
Die Hannoveraner Versicherungsgruppe Concordia hat die unternehmensinternen Konzernziele zu Wachstum, Ertrag und Kosten nach eigenen Angaben übertroffen. Nur die Leben-Sparte schwächelt ein wenig.
Die Concordia Versicherungen blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück – so jedenfalls das Fazit des Vorstandsvorsitzenden Dr. Stefan Hanekopf auf der diesjährigen Hauptversammlung. Die Beitragseinnahmen des Konzerns sind insgesamt um 2,8 Prozent auf 878,2 Millionen Euro gestiegen. Maßgeblichen Anteil daran hatte erneut der Sachversicherer Concordia Versicherungs-Gesellschaft a.G. Er steigerte die Beitragseinnahmen um 3,0 Prozent auf 621,9 Millionen Euro. Während bei der Concordia oeco Leben ein „Abrieb“ von 1,7 Prozent zu verzeichnen war, wuchs die Concordia Krankenversicherung um 11,6 Prozent.
Wachstumstreiber Wohngebäudeversicherung
Die unternehmensinternen Konzernziele zu Wachstum, Ertrag und Kosten seien erneut übertroffen worden. „Besonders erfreulich ist, dass wieder fast alle Sparten zu dieser positiven Entwicklung der Concordia Versicherungs-Gesellschaft a.G. beigetragen haben“, sagt Dirk Gronert, Vorstand für die Schaden- und Unfallversicherung. Wesentliche Wachstumstreiber waren demnach Wohngebäude (plus 6,0 Prozent) und die übrigen Sachsparten (plus 7,1 Prozent). Auch in den Bereichen Kfz-Haftpflicht und Kasko konnten geringe Einnahmensteigerungen von 0,8 Prozent und 2,3 Prozent erreicht werden. Wie auch in den letzten Jahren würden die Mitarbeiter an dem Ergebnis beteiligt. Sie erhalten über die tariflichen Sonderzahlungen hinaus eine weitere Sonderzahlung in Höhe von 0,7 Monatsgehältern.
Gute Beitrags- und Ergebnisentwicklung trotz höherer Schäden
Wesentliche Einflussfaktoren auf der Schadenseite waren nach Unternehmensangaben die Corona-bedingt eingeschränkte Mobilität, ein durch Lieferengpässe und Preissteigerungen gestiegener Schadenaufwand und die im Marktvergleich geringe Belastung durch Elementarschäden. Hier nennt das Unternehmen insbesondere das Unwetter „Bernd“, das insgesamt zu einem Schadenaufwand (brutto) von 28,7 Millionen Euro führte. Unterm Strich lag die bilanzielle Schadenquote (brutto) mit 63,9 Prozent über Vorjahresniveau. Die Combined Ratio (netto) erreichte 95,4 Prozent.
„Die Kapitalanlagen entwickelten sich, trotz eines herausfordernden Marktes, erfreulich. Der Bestand erhöhte sich von 1,30 auf 1,41 Milliarden Euro und das Ergebnis lag mit 36,2 Millionen Euro über den internen Planungen“, so der zuständige Vorstand Henning Mettler. Für das abgelaufene Geschäftsjahr weist die Concordia einen Jahresüberschuss von 15 (Vorjahr: zwölf) Millionen Euro aus. Dieser werde satzungsgemäß den Gewinnrücklagen zugeführt. Das Eigenkapital wurde dadurch ausgebaut und erreicht, bezogen auf den gebuchten Bruttobeitrag, eine Quote von 69,1 Prozent. Die Solvenzquote konnte von 376 Prozent auf 397 Prozent gesteigert werden.
Concordia oeco Leben: Rückgang der Einmalbeiträge
Das Niedrigzinsumfeld hat sich nach Einschätzung der Hannoveraner auf die Geschäftsentwicklung der Concordia oeco Lebensversicherung ausgewirkt. Mit gebuchten Beiträgen von 171,4 Millionen Euro standen 1,7 Prozent weniger in den Büchern als im Vorjahr. Während das Geschäft mit Einmalbeiträgen um 3,5 Millionen Euro zurückging, konnten die laufenden Beiträge um 0,4 Prozent auf 148,1 Millionen Euro gesteigert werden. Immerhin konnten die Kapitalanlagen des Lebensversicherers von 2,39 auf 2.46 Milliarden Euro gesteigert werden. Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote konnte von 271 Prozent auf 350 Prozent gesteigert werden.
Krankenversicherung: Zweistelliges Wachstum
De Concordia Krankenversicherung konnte ihr Geschäft 2021 ausweiten. Die Beitragseinnahmen stiegen um 11,6 Prozent auf 84,5 Millionen Euro. Bemerkenswert: Die Anzahl der Vollversicherten stieg um 11,1 Prozent auf 17.203. Die Anzahl der Zusatzversicherten erhöhte sich dagegen nur um 2,4 Prozent auf 108.932. Im Geschäftsjahr 2021 wurden nach Angaben der Concordia 40,1 Millionen Euro an Leistungen an die Kunden ausgezahlt. Positiv hätten sich auch die Kapitalanlagen der Sparte entwickelt. Ihr Bestand wuchs um 9,4 Prozent auf 442,8 Millionen Euro. Die Solvenzquote liegt bei 539 Prozent nach 462 Prozent im Vorjahr.