27.06.2022 Branche

Generali: DACH-Region zukünftig unter einer Führung

Der italienische Versicherungskonzern Generali verpasst sich eine neue Struktur. Der bisherige Chef der Deutschland-Tochter, Giovanni Liverani, bekommt dabei mehr Verantwortung.

In der Münchner Generali-Zentrale laufen die Fäden des Deutschlandgeschäfts zusammen. (Foto: Generali Deutschland AG)
In der Münchner Generali-Zentrale laufen die Fäden des Deutschlandgeschäfts zusammen.
(Foto: Generali Deutschland AG)

Der Jahresanfang verlief für den italienischen Versicherungskonzern Generali durchaus turbulent: Zwei Aktionärsgruppen stritten erbittert über die richtige Strategie. Doch am Ende behielt Philippe Donnet die Oberhand. Der Vorstandschef des größten Versicherers des Landes überstand auf der Hauptversammlung im April das Kräftemessen mit kritischen Aktionären. Die Anteilseigner stimmten den Nominierungsvorschlägen des Verwaltungsrats zu, Donnet eine dritte Amtszeit zu gewähren. Der Franzose leitet die Generali seit 2016.

Die Rebellen-Gruppe gegen das Management hatte der 79 Jahre alte Großaktionär Francesco Gaetano Caltagirone angeführt. Er hat Ende Mai seinen Sitz im Verwaltungsrat des Versicherers geräumt. Sein Mitstreiter auf der Hauptversammlung, der EssilorLuxottica-Großaktionär Leonardo Del Vecchio, ist gerade erst 87-jährig verstorben. Während also am Hauptsitz des Versicherers in Triest zunächst Ruhe eingekehrt zu sein scheint, zieht das Management mehr Macht an sich.

Neue Organisationsstruktur stärkt Konzernzentrale



Zu diesem Zweck hat das Board of Directors der Assicurazioni Generali, also der Aufsichtsrat, eine neue Organisationsstruktur für die Gruppe verabschiedet, die ab September gelten soll. Ziel ist es nach Unternehmensangaben, die Prioritäten des strategischen Plans „Lifetime Partner 24: Driving Growth“ zu unterstützen. Der Plan sieht die Stärkung der Steuerungs- und Koordinierungsfunktion der Konzernzentrale gegenüber allen Geschäftseinheiten und die Beschleunigung der digitalen Transformation der Gruppe vor. Außerdem soll die Nachhaltigkeit stärker im Kerngeschäft verankert werden. Die organisatorische und geografische Aufsicht über Märkte und länderübergreifende Geschäftsbereiche soll nach Angaben des Versicherers neu definiert werden, um die Koordination zu erleichtern und operative Synergien zu erzielen.


Deutschland-Chef steigt auf

 

Eine für den deutschen Versicherungsmarkt wichtige Änderung betrifft das Group Management Committee (GMC), das aus den Mitgliedern des Unternehmensvorstands und den Leitern wichtiger Kerngeschäftsfelder besteht: Es wird eine neue Geschäftseinheit geschaffen, die Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH-Region) umfasst. Giovanni Liverani, derzeit unter anderem Chef des Deutschlandgeschäfts, wird zum CEO Germany, Austria and Switzerland ernannt. Stefan Lehmann, aktuell noch Chief Business Officer Exclusive bei Generali Deutschland, wird zum Country Manager Germany ernannt und berichtet an den CEO der neuen Geschäftseinheit. Er wird Mitglied des GMC.


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