04.05.2022 Branche

Hanse Merkur: Dickes Beitragsplus, schwächeres Anlageergebnis

Der Hamburger Versicherer Hanse Merkur hat den Konzernüberschuss 2021 erneut steigern können. Die gesamten Beitragseinnahmen legten vor allem wegen der Einmalbeiträge im Geschäftsfeld Altersvorsorge um knapp 30 Prozent zu. Deutlich schwächer als im Vorjahr fiel das Kapitalanlageergebnis aus.

Hamburger Zentrale der Hanse Merkur: Der Versicherer hat die Zahl der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst um vier Prozent gesteigert, die der hauptberuflichen Vermittler ging dagegen um ein Prozent zurück. (Foto: Hanse Merkur)
Hamburger Zentrale der Hanse Merkur: Der Versicherer hat die Zahl der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst um vier Prozent gesteigert, die der hauptberuflichen Vermittler ging dagegen um ein Prozent zurück.
(Foto: Hanse Merkur)

Die Hanse Merkur hat sich 2021 nach eigenen Angaben in allen Geschäftsfeldern stärker als der Markt entwickelt. Der Versicherer steigerte seine Brutto-Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahr um 29,2 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Damit habe das Unternehmen das für das Jahr 2025 selbst gesetzte Beitragsziel von drei Milliarden Euro bereits vorzeitig erreicht. Die Hamburger haben auch ihre finanzielle Substanz weiter gestärkt. Der konsolidierte Jahresüberschuss nach Steuern lag mit 134,8 Millionen Euro das dritte Jahr in Folge über der 100-Millionen-Euro-Schwelle. Das Konzern-Eigenkapital erreichte mit einem Anstieg um 145,7 auf 949,7 Millionen Euro einen neuen Höchstwert.

Wichtiger Meilenstein



„Trotz anhaltender Herausforderungen konnten wir erneut sehr gute Ergebnisse realisieren“, sagte Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der Hanse Merkur Versicherungsgruppe, bei der Bilanz-Pressekonferenz. So habe man den vergangenen 20 Jahren die Brutto-Beitragseinnahmen durchschnittlich um rund zehn Prozent jährlich erhöht und gleichzeitig eine jährliche Gewinnsteigerung von durchschnittlich 16 Prozent erreicht. „Diese Überschüsse führen zu einer hohen Eigenkapitalausstattung. Das erstmalige Überschreiten der drei-Milliarden-Marke im Geschäftsjahr 2021 ist ein vorzeitig erreichter Meilenstein. Erklärtes Zukunftsziel ist es, dieses Beitragsaufkommen zu verstetigen“, so Sautter. 

Einmalzahlungen mehr als verdoppelt

Das Beitragsplus war zu einem Gutteil auf den Anstieg der Einmalzahlungen zurückzuführen. Sie legten um rund 133 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro zu. Beim Kapitalanlageergebnis musste das Unternehmen ein wenig Federn lassen. Es ging um zwölf Prozent auf 386 Millionen Euro zurück, die Nettoverzinsung gab um einen Prozentpunkt auf 3,2 Prozent nach. Kapitalanlagebestand (plus 17,4 Prozent) und Konzerneigenkapital (plus 18,1 Prozent) wuchsen dagegen.

Für die Branche insgesamt könnte die Lage mittelfristig schwieriger werden, denn viele habe der deutliche Zinsanstieg am Anleihemarkt überrascht – auch die Hamburger. „Den Zinsanstieg hat keiner so schnell erwartet“, sagte Vorstandschef Sautter. In der Folge sinken die Kurse der Anleihen im Bestand, was zu zwischenzeitlichen Abschreibungen führt.


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