05.05.2022 Branche

LVM mit Geschäftsjahr 2021 zufrieden

Bei der LVM-Versicherung läuft's: Die Münsteraner konnten 2021 bei den Beitragseinnahmen die Vier-Milliarden-Euro-Marke knacken und erzielten konzernweit einen Jahresüberschiss von rund 190 Millionen Euro – trotz der Belastungen durch Unwetter „Bernd“.

Die LVM-Versicherung konnte 2021 stärker wachsen als der Markt. (Foto: LVM Versicherung/Martin Klumps)
Die LVM-Versicherung konnte 2021 stärker wachsen als der Markt.
(Foto: LVM Versicherung/Martin Klumps)

Die LVM-Versicherung blickt nach eigener Aussage zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr. So überschritt der Versicherer aus Münster im 125. Jahr seines Bestehens die Beitragseinnahme-Marke von vier Milliarden Euro. Das Beitragswachstum habe konzernweit bei 3,9 Prozent gelegen – und damit deutlich über dem des Marktes, der laut Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nur um 1,1 Prozent zulegte.

Die LVM verzeichnete zwar in der Kfz-Sparte eine moderate Schadensentwicklung, das Unwetter „Bernd“ habe der Versicherer aber mit dem „größten Schadenereignis der Unternehmensgeschichte” konfrontiert. Die Belastungen konnten allerdings durch die Rückversicherungspolitik großenteils kompensiert werden. Nach einem schwachen Jahr 2020 hätten alle LVM-Gesellschaften im vergangenen Jahr gute Kapitalanlageergebnisse erzielt. Insgesamt schließt die LVM-Versicherung 2021 mit einem Konzernjahresüberschuss von rund 190 Millionen Euro ab – das waren rund 50 Millionen mehr als im Vorjahr, aber rund 20 Millionen weniger als 2019.

Überdurchschnittliches Wachstum in allen Sparten



2021 setzten sich die Sparten der Konzernmutter (Schaden-/Unfall) mit einem Beitragswachstum von 3,8 Prozent (Marktschnitt laut GDV: plus 2,4 Prozent) auf knapp 2,8 Milliarden Euro erneut deutlich vom Markt ab. Dazu trugen vor allem die Steigerungen in der Kraftfahrtversicherung als größte Sparte der LVM und der Sachversicherung bei: Kraftfahrt wuchs mit 2,0 Prozent stärker als der Markt (plus 0,7 Prozent) und steigerte die Beitragseinnahmen auf über 1,4 Milliarden Euro. Ebenso übertraf die Sachversicherung mit einer Steigerung von 6,6 Prozent auf Beitragseinnahmen in Höhe von 703,1 Millionen Euro die Marktentwicklung (plus 4,0 Prozent) deutlich. Auch das Wachstum der Unternehmenstöchter lag über dem des Marktes. So wuchsen die Beitragseinnahmen in der LVM-Krankenversicherung um 7,4 Prozent auf 407,8 Millionen Euro (Markt: plus 5,7 Prozent). In der LVM-Lebensversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 2,5 Prozent (Markt: minus 1,4 Prozent) auf über 842,2 Millionen Euro.

Die Summe der Kapitalanlagen stieg um 1,7 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro, das Eigenkapital um 7,0 Prozent auf drei Milliarden Euro. Die Zahl der Versicherungsverträge nahm um mehr als eine Million auf 13,74 Millionen zu, die Zahl der Mitarbeiter ging um 2,2 Prozent auf 3872 zurück. 

Größtes Schadenereignis, starkes Engagement 

 

Nach den verheerenden Überschwemmungen infolge des Unwetters „Bernd" im Juli 2021 wurden der LVM mehr als 9400 Schadensmeldungen in der Sach- und in der Autoversicherung mit einem Gesamtaufwand von etwa 290 Millionen Euro gemeldet. Dabei entfielen annähernd 7000 Schäden in Höhe von 271 Millionen Euro auf Elementarschäden in der Wohngebäude- und Hausratversicherung. Der größte gemeldete Einzelschaden lag bei 15 Millionen Euro. In der Kraftfahrtversicherung verzeichnete die LVM rund 2500 Schäden mit einem Gesamtaufwand von rund 18 Millionen Euro.

„Durch die gute Zusammenarbeit von LVM-Agenturen, angestelltem Außendienst und Innendienst konnten wir unseren betroffenen Kundinnen und Kunden schnell und in großen Teilen bereits fallabschließend helfen”, sagt Vorstandschef Dr. Mathias Kleuker. Dazu kam privates Engagement: Der Verein „LVM Helfen verbindet Menschen e. V.” hat im vergangenen Jahr – aufgestockt durch die LVM – 1,1 Millionen Euro zugunsten der Flutopfer gesammelt. Im laufenden Jahr setzt sich der Verein für die Opfer des Kriegs in der Ukraine ein. Durch Spenden kann er Betroffene mit einer Soforthilfe in Höhe von über 300.000 Euro unterstützen.


Weitere Artikel

Listing

18.11.2024 Branche

W&W-Gruppe tritt auf der Stelle

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe hat in den ersten neun Monaten nur einen überschaubaren Überschuss erzielt, es aber aus der Verlustzone des ersten Halbjahres herausgeschafft. Positiv entwickelte sich das Kreditneugeschäft im Segment Wohnen.

> weiterlesen
Listing

14.11.2024 Branche

Talanx strotzt vor Selbstvertrauen

Zwar leidet auch der Hannoveraner Versicherungskonzern unter drastisch gestiegenen Kosten für die Schadenregulierung. Dennoch liefert er gute Neun-Monatszahlen und erhöht die Gewinnprognose fürs Gesamtjahr.

> weiterlesen
Listing

01.10.2024 Branche

D&O: Mehr Schadenersatzforderungen gegen Manager

Wenn Führungskräfte Fehler machen, drohen hohe Schadenersatzforderungen. Deshalb versichern Unternehmen ihr Top-Personal gegen Ansprüche mit einer Vermögens-Schadenhaftpflichtversicherung. Die Managerhaftpflicht-Versicherer erwarten für 2024 erneut höhere Ausgaben.

> weiterlesen