IVFP-Rating: Topnote für 49 Tarife von 16 Anbietern
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung hat erneut den Markt privater Rentenversicherungen untersucht und spricht den Anbietern ein Lob aus. Mehr als ein Drittel aller getesteten Produkte erreichte die Höchstbewertung.
In seinem aktuellen „Privatrenten-Rating 2022“ hat das Beratungsunternehmen Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) zum zwölften Mal untersucht, wie es um das Produktangebot der Versicherer in der privaten Rentenversicherung bestellt ist.
Wenig Informationen zur Methodik
In diesem Jahr untersuchte das IVFP nach eigenen Angaben 130 Tarife von 47 Anbietern auf bis zu 100 Kriterien hin. Im Vorjahr waren es 135 Angebote von 49 Unternehmen. Die Testkandidaten wurden in die Bereiche „Klassik“, „Klassik Plus“, „Indexpolicen“, „fondsgebunden mit Garantien“, „fondsgebunden ohne Garantien“ sowie „Comfort“ eingruppiert. Das Gesamtergebnis setzt sich aus der Summe der vier Teilbereiche Unternehmensqualität (35 Prozent), Rendite (30 Prozent), Flexibilität (25 Prozent) sowie Transparenz und Service (10 Prozent) zusammen. Die Ergebnisse werden mit „Exzellent“ (Note 1,0 bis 1,4), „Sehr Gut“ (Note 1,5 bis 1,9) und „Gut“ (Note 2,0 bis 2,4) bewertet, sowohl im Gesamtergebnis, als auch in einzelnen Teilbereichen. Weitere Angaben zur Methodik macht das IVFP nicht.
Top-Note für 49 Tarife
In der diesjährigen Auflage des Ratings erreichten 49 der 130 in den verschiedenen Kategorien getesteten Produkte die Höchstnote „Exzellent“. Diese verteilen sich auf eine erstaunlich geringe Zahl von Anbietern: Allianz, Alte Leipziger, Axa, Canada Life, Continentale, Ergo Vorsorge, Europa, HDI, LV 1871, Neue Leben, Nürnberger, Stuttgarter, Swiss Life, Targo, Württembergische und Zurich Deutscher Herold. Das heißt, dass viele Versicherer gleich mit mehreren Produkten in der Topkategorie des Ratings vertreten sind. Allein der Marktführer Allianz konnte für acht Produkte die Bestbewertung einfahren.
Auffällig: Die Zahl der Anbieter von klassischen Tarifen ist noch überschaubarer geworden. Aktuell konnte das IVFP nur noch vier Gesellschaften mit einem entsprechenden Angebot testen. Im Vorjahr waren es noch zwölf Anbieter, vor drei Jahren noch 20 und vor sieben Jahren sogar noch etwa 50. Bei den klassischen Produkten erzielte keine Offerte die Höchstnote. Alle fünf Testkandidaten schnitten zumindest mit „Sehr gut“ ab.
Private Rentenversicherungen besser als ihr Ruf
Die Studienautoren bewerten das Gesamtergebnis positiv, gerade vor dem Hintergrund, dass die private Rentenversicherung in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung und Zuspruch verloren hat und oft als zu unflexibel und antiquiert gilt. Doch dieser Tenor scheint Makulatur. Das belegen laut IVFP auch überraschend gute Geschäftszahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft für die Leben-Sparte im Jahre 2021.
„Die Versicherer haben Lösungen gefunden, den Bedürfnissen ihrer Kunden in puncto Kapitalanlage zu entsprechen“, sagt Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer der IVFP GmbH. „Ein Großteil der Kapitalanlagenwünsche der Kunden lässt sich auch in Versicherungsprodukte oftmals mit beachtlichen steuerlichen Vorteilen einbinden, auch das Angebot an nachhaltigen Anlagen wächst rasant.“