16.12.2019 Branche

Nachhaltige Geldanlage: Vor allem für Kinder mit Familien wichtig

Zurich-Studie: Fast jeder fünfte Haushalt mit Kindern will künftig in umweltfreundliche und faire Anlageprodukte investieren.

Altersvorsorge, Rentenversicherung, Finanzen (Foto: Jessica Rockowitz/Unsplash)
Altersvorsorge, Rentenversicherung, Finanzen
(Foto: Jessica Rockowitz/Unsplash)

Wie eine aktuelle Studie der Zurich Versicherung zeigt, planen insbesondere Familien mit Kindern, ihr Geld nachhaltig anzulegen. Immerhin etwa jeder fünfte Haushalt mit Kindern (19 Prozent) will künftig in umweltfreundliche und faire Anlageprodukte investieren. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt plant nur etwa jeder zehnte Haushalt Geld nachhaltig anzulegen. In Single-Haushalten sind es sogar nur sechs Prozent die nachhaltig denken, wenn es um die eigene Geldanlage geht. Für die repräsentative Studie „Nachhaltigkeit 2019“ wurden im Auftrag der Zurich Versicherung 1000 Deutsche ab 18 Jahren befragt. Die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut Toluna im Juli und August 2019 online durchgeführt. 

Familien denken und handeln nachhaltiger

 

Zwölf Prozent der Familien verfügen demnach bereits über nachhaltige Sparbücher, Fonds oder Versicherungen. Im Bundesschnitt sind es erst acht Prozent der Bevölkerung. Familien haben überdurchschnittlich oft finanziell vorgesorgt: 79 Prozent verfügen über eine Geldanlage, im Bevölkerungsschnitt sind es lediglich 66 Prozent. 37 Prozent der Familien haben eine private Altersvorsorge, also eine private Renten- oder Kapitallebensversicherung, abgeschlossen. Über eine solche Absicherung verfügen dagegen nur 22 Prozent der Single-Haushalte.

Nachhaltige Vorsorge steht besonders hoch im Kurs

 

Präsentiert man Familien verschiedene nachhaltige Geldanlage- und Altersvorsorgeprodukte, sind sie mehrheitlich sehr offen dafür. Noch vor Lebens-, Renten- oder Riester-Versicherungen können Eltern sich vorstellen, Geld auf ein Sparbuch bei einem Geldinstitut zu legen, das ausschließlich in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen investiert. 73 Prozent würden wahrscheinlich diese Anlageform nutzen; im Bevölkerungsschnitt sind es nur 62 Prozent. Die größten Unterschiede zeigen sich bei Riester-Rentenprodukten, bei denen die Beiträge in nachhaltige Fonds investiert und neben der Rendite auch soziale und ökologische Ziele verfolgt werden. 64 Prozent der Familien würden sich auf der Suche nach einer Geldanlage dafür entscheiden, aber nur 39 Prozent der Single-Haushalte.

Engagement für die Welt von morgen

 

Die Studie zeigt auch, dass der Wunsch, sich über nachhaltige Geldanlagen sozial zu engagieren, in Haushalten mit Kind besonders stark ausgeprägt ist. Knapp ein Drittel der Familien mit Kindern hält das für einen Pluspunkt solcher Geldanlageprodukte. Im Durchschnitt ist dagegen für nur 24 Prozent der Gesamtbevölkerung der Wunsch, sich sozial zu engagieren, ein Argument für nachhaltige Anlageformen.

Familien sind Vorreiter bei nachhaltiger Geldanlage. Singlehaushalte haben hier Nachholfbedarf. (Foto: Zurich Gruppe Deutschland)
Familien sind Vorreiter bei nachhaltiger Geldanlage. Singlehaushalte haben hier Nachholfbedarf.
(Foto: Zurich Gruppe Deutschland)
Über alle Produktformen ist die Bereitschaft zur Investition in nachhaltige Anlagen bei Familienhaushalten größer, insbesondere bei der Riester-Rente. (Foto: Zurich Gruppe Deutschland)
Über alle Produktformen ist die Bereitschaft zur Investition in nachhaltige Anlagen bei Familienhaushalten größer, insbesondere bei der Riester-Rente.
(Foto: Zurich Gruppe Deutschland)

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