21.11.2022 Branche

Beitragsexplosion bei der Pensionssicherung

Von 0,6 auf 1,8 Promille: Der Pensionssicherungsverein hat den Beitragssatz für seine Mitglieder verdreifacht. Die Absicherung von Betriebsrenten gegen Insolvenzrisiken wird damit für Unternehmen erheblich teurer.

Sinn der Pensionssicherung ist es, dass Betriebsrenten auch im Falle einer Unternehmenspleite gezahlt werden. (Foto: @ Coloures-Pic - stock.adobe.com)
Sinn der Pensionssicherung ist es, dass Betriebsrenten auch im Falle einer Unternehmenspleite gezahlt werden.
(Foto: @ Coloures-Pic - stock.adobe.com)

Der Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) hat den Beitragssatz für 2022 festgelegt. Mit 1,8 Promille ist er dreimal so hoch wie noch im Vorjahr. Für Zusagen über Pensionskassen wird ein Zusatzbeitrag in Höhe von 1,5 Promille fällig. Der Pensionssicherungsverein springt ein, wenn eines seiner Mitgliedsunternehmen Insolvenz anmelden muss und die Ansprüche aus der betrieblichen Altersversorgung an seine Mitarbeiter nicht mehr bedienen kann. Die Mitgliedschaft ist für alle Unternehmen Pflicht, die eine betriebliche Altersversorgung über die Durchführungswege Direktzusage, Pensionskasse und -fonds sowie Unterstützungskasse anbieten.

Basiseffekt: von ganz niedrig auf mittleres Niveau



Mit 0,6 Promille hatte der Beitragssatz im vergangenen Jahr so niedrig gelegen wie seit 2016 nicht mehr. Begründet hatte der Verein das seinerzeit mit einer sehr günstigen Entwicklung bei den den Verein betreffenden Insolvenzen. Auch im ersten Halbjahr 2022 bewegte sich die Anzahl der vom PSVaG abgesicherten Schäden auf dem Vorjahresniveau. Als Hintergrund für die beträchtliche Erhöhung des Beitragssatzes nennt der PSVaG das schwierige Kapitalmarktumfeld sowie geringere entlastende Effekte, vor allem eine geringere Rückstellung für Beitragsrückerstattung. Immerhin liegt der Satz aktuell mit 1,8 Promille immer noch unter dem langjährigen Mittel von 2,7 Promille. Auf Basis des neuen Beitragssatzes und der gemeldeten Bemessungsgrundlage von 373 Milliarden Euro beträgt das Beitragsvolumen der Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr rund 653 Millionen Euro – gegenüber den 217 Millionen Euro 2021 ebenfalls eine Verdreifachung. Der Verein kommt derzeit auf rund 101.200 Mitgliedsunternehmen – das sind etwa zwei Prozent mehr als im vergangenben Jahr.


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