Corona sei Dank: Rekordtief bei Wohnungseinbrüchen
Im vergangenen Jahr gab es so wenige versicherte Wohnungseinbrüche wie noch nie. Laut Branchenverband GDV hat das auch mit dem Trend zum Homeoffice zu tun. Dieben boten sich deshalb weniger Gelegenheiten.
Der Abwärtstrend bei Wohnungseinbrüchen hat sich nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie fortgesetzt. Die deutschen Versicherer zählten rund 60.000 Wohnungseinbrüche, ein Viertel weniger als im Jahr zuvor. Das ist der niedrigste Wert in der bis 1998 zurückreichenden Statistik. Das Gesamtschadenvolumen verringerte sich um 40 Millionen auf 180 Millionen Euro. Der durchschnittliche Einzelschaden stieg dagegen von 2700 Euro auf 3100 Euro. „Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr überwiegend im Homeoffice gearbeitet. Das hat sich abschreckend auf Einbrecher ausgewirkt, weil dadurch das Entdeckungsrisiko zu hoch war“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Investitionen in den Einbruchschutz zahlen sich aus
Bereits seit 2015 gehen die Einbruchzahlen kontinuierlich zurück. „Wir sehen seit Jahren, dass viele Haus- und Wohnungsbesitzer in bessere Sicherheitstechnik investieren. Das zahlt sich aus“, so Asmussen. Es sei ein wichtiges Signal, dass die neue Bundesregierung auch für 2022 Fördermittel für den Einbruchdiebstahlschutz bereitgestellt habe. Zuschüsse von bis zu 1600 Euro können bei der KfW beantragt werden.
Aus Sicht der Versicherer sollte man Schwachstellen an Haus oder Wohnung besonders sichern, etwa Fenster und Türen. Denn nahezu jeder zweite Einbruch scheitert, weil die Täter nicht schnell genug ins Haus kommen. Einbruchhemmende Fenster und Türen werden in Deutschland bei Neubauten allerdings nicht standardmäßig eingebaut, Vorschriften dazu fehlen bislang. Durch bautechnische Mindestanforderungen für neu eingebaute Fenster und Türen sollte der Einbruchschutz künftig erhöht werden, so die Forderung des Verbands.