GDV-Naturgefahrenreport: 2019 deutlich weniger Schäden
2019 war von einzelnen Extremwetterereignissen geprägt. Insgesamt regulierten die Versicherer aber eine geringere Schadenhöhe als in den Jahren zuvor. Die wichtige Elementarschadenversicherung fehlt immer noch zu vielen Hauseigentümern.
Deutschland ist 2019 vergleichsweise wenig von Naturkatastrophen getroffen worden. Mit drei Milliarden Euro lagen die versicherten Schäden knapp zehn Prozent unter dem Jahr davor und fast 20 Prozent unter dem langjährigen Mittelwert (3,7 Milliarden Euro). Das geht aus der finalen Schadenbilanz 2019 im heute veröffentlichen Naturgefahrenreport des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Vom Gesamtschaden entstanden 2,7 Milliarden Euro durch Sturm und Hagel an Gebäuden, Kraftfahrzeugen, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft. Weitere 300 Millionen Euro entfielen auf Elementargefahren wie Hochwasser, Starkregen oder Erdrutsch.
Trotz geringerer Gesamtschäden war das vorige Jahr geprägt von einzelnen heftigen Unwettern, vor allem in der ersten Jahreshälfte. „2019 hat erneut gezeigt, zu welchen Extremen das Wetter neigt“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Im März wüteten die Sturmtiefs Dragi und Eberhard und sorgten für Beschädigungen in Höhe von rund 500 Millionen Euro – fast ein Viertel des gesamten Sachschadens (ohne Kfz). Im Juni wiederum brachten mehrere Tiefs in kurzer Folge heftige Hagelschauer. Die Bilanz: 300 Millionen Euro an Sachschäden und weitere 400 Millionen Euro an Fahrzeugen. Für die Kfz-Versicherer waren die Hageltage im Juni die neuntschwersten Unwetter seit 1984.
Zehn Millionen Häuser nicht rundum geschützt
„Angesichts der zu erwartenden Zunahme extremer Wetterereignisse sind die Menschen gut beraten, ihr Hab und Gut umfassend abzusichern“, betont Asmussen. Während bundesweit fast alle Wohngebäude gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, fehlt jedoch rund zehn Millionen Hausbesitzern der Schutz gegen Elementarrisiken wie Starkregen und Hochwasser. Ende 2019 hatten erst 45 Prozent aller Gebäude den dafür nötigen Zusatzbaustein „erweiterte Naturgefahrenversicherung (Elementarschäden)“ – immerhin zwei Prozentpunkte mehr als Ende 2018.