19.07.2022 Branche

Insurtech Element: Neue Vorständin und neue Millionen

Der White-Label-Versicherer bekommt mit Astrid Stange eine renommierte neue Co-Vorstandsvorsitzende. Zugleich wurde in einer weiteren Finanzierungsrunde frisches Kapital eingesammelt. Die Ambitionen der Berliner sind gewaltig, doch noch schreibt das Unternehmen große Verluste.

Nach einer langen Karriere beim Großkonzern Axa wagt Astrid Stange nun den Sprung zu einem kleinen Insurtech. (Foto: ELEMENT)
Nach einer langen Karriere beim Großkonzern Axa wagt Astrid Stange nun den Sprung zu einem kleinen Insurtech.
(Foto: ELEMENT)

Die ehemalige Axa-Vorständin Astrid Stange wird ab dem 1. August Co-CEO des Berliner Insurtech Element Insurance AG. Die 56-Jährige ist branchenweit und international als Digitalexpertin bekannt. Sie soll das Unternehmen, das sogenannte White-Label-Policen verkauft, in Zukunft gemeinsam mit CEO Dr. Christian Macht führen.

Lange Karriere in der Versicherungsbranche

 

Stange war von 2017 bis 2021 Mitglied des Management Committee und Chief Operating Officer der Axa Group in Paris sowie CEO von Axa Group Operations, dem globalen Technologie- und Operations-Provider des Versicherers. Sie startete 2014 bei Axa Deutschland als Vorstandsmitglied für Strategie, HR, Organisation und Kundenmanagement. Zuvor war Stange 18 Jahre lang beim Beratungsunternehmen Boston Consulting Group tätig, wo sie unter anderem von 2008 bis 2013 das deutsche Versicherungsgeschäft leitete.

Bei ihrem neuen Arbeitgeber soll Stange unter anderem die hauseigene Technologie weiterentwickeln und die nächste Wachstumsphase vorantreiben. „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Technologie und Daten heute die wichtigsten Geschäftstreiber für Versicherungen sind. Ich freue mich daher sehr, bei Element mit neuen Technologieansätzen neue Geschäftsmodelle und Geschäftsfelder entwickeln zu können“, sagt Stange.

Über 21 Millionen Euro durch Finanzierungsrunde

 

Einen Tag nach Verkündung der Personalie gaben die Berliner eine Series-B-Finanzierung bekannt, die dem Insurtech weitere 21,4 Millionen Euro einbringt. Das Gesamtinvestment beträgt nach Unternehmensangaben nun 88 Millionen Euro. Die Investitionsrunde wird angeführt von dem Versorgungswerk Zahnärztekammer Berlin (VZB). Außerdem stecken Alma Mundi, Witan Group und Ilavska Vuillermoz Capital Geld in den Digitalversicherer. Mit dem frischen Kapital will Element unter anderem neue Produktkategorien in sein Portfolio integrieren. „Wir haben bereits in einer frühen Phase des Unternehmens in Element investiert und sehen uns durch das Wachstum und die Innovationskraft von Element bestätigt, sowohl auf der Produktseite als auch in ihrem Bestreben, im Bereich ESG Standards in der Branche zu setzen“, sagt VZB-Direktor Ralf Wohltmann.

Wachstum kaschiert die weiterhin starken Verluste

 

Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz des Start-ups auf 10,4 Millionen Euro – eine Steigerung um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben mittlerweile über mehr als 200.000 Kunden sowie 140 Mitarbeiter und ist in mehreren EU-Ländern aktiv. Wie in der Insurtech-Branche üblich, beschwören die Berliner ihre Innovationskraft und ihr Wachstumspotenzial. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Element weiterhin gewaltige Verluste schreibt, die 2021 bei 13,9 Millionen Euro und damit ungefähr auf Vorjahresniveau lagen.


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