Mecklenburgische: Trotz Rekordschäden auf der Gewinnspur
Die Mecklenburgische Versicherungs-Gesellschaft hat trotz immenser Großschäden durch Sturmtief „Bernd“ im vergangenen Sommer 2021 ein ordentliches Jahresergebnis verbucht. Vor allem die Krankenversicherung wächst stark. Die Prognose fürs laufende Jahr fällt aber verhalten aus.
Trotz aller Widrigkeiten im Zusammenhang mit Corona und des von Sturmtief „Bernd“ verursachten teuersten Schadenjahrs in der Geschichte der Unternehmens hat Deutschlands ältestes privates Versicherungsunternehmen mit überregionalem Geschäftsbetrieb, die Mecklenburgische Versicherungsgruppe, nach eigener Aussage 2021 positive Geschäftsergebnisse erzielt.
Mehr Gewinn trotz hoher Schadenzahlungen
So entwickelten sich die Mecklenburgische Versicherungs-Gesellschaft a. G. und ihre Töchter Mecklenburgische Lebensversicherungs-AG und Mecklenburgische Krankenversicherungs-AG mit einem Beitragswachstum von insgesamt 3,5 Prozent deutlich über dem Marktdurchschnitt von 1,4 Prozent. In der Schaden- und Unfallversicherung beliefen sich die Beitragseinnahmen auf insgesamt 478,3 Millionen Euro – ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Obwohl der Gesamtschadenaufwand der Muttergesellschaft im vergangenen Jahr aufgrund der Ereignisse im Ahrtal (Bruttoaufwand 51 Millionen Euro) und einiger weiterer Großschäden sprunghaft um ein Drittel auf 342,9 Millionen Euro angestiegen ist, steht unterm Strich ein von 15 auf 17 Millionen Euro gestiegener Jahresüberschuss nach Steuern. „Hier haben sich vor allem die bilanzielle Vorsorge in Form von Schwankungs- und Kumulrückstellungen sowie die solide Rückversicherungsnahme ausgezahlt“, sagt Toren Grothe, Vorstandsvorsitzender der Mecklenburgischen.
Zuwächse bei den Tochtergesellschaften
Grothe äußerte sich auch zufrieden über die Ergebnisse der Tochtergesellschaften. Während die Leben-Sparte für 2021 mit einem Beitragsplus von 3,4 Prozent ein ordentliches Wachstum verzeichnen konnte, habe der Markt ein Minus von 1,4 Prozent hinnehmen müssen – vor allem wegen größerer Einbrüche im Einmalbeitragsgeschäft, auf das sich viele Wettbewerber konzentrierten. Bei der Kranken-Sparte sind die Beitragseinnahmen sogar um 7,9 Prozent gestiegen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnisbeitrag und dem Erfolg, den uns die Krankenversicherung beschert“, so Grothe.
Zurückhaltende Prognose für 2022
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr dämpft Grothe die Erwartungen allerdings. Die vier großen Winterstürme im Januar und Februar hätten bereits einen Schadenaufwand von 17 Millionen Euro verursacht. „Das werden wir natürlich auch im Ergebnis spüren“, sagt Grothe. Zum Vergleich: Das bis dahin schwerste Sturmereignis „Kyrill“ schlug für die Mecklenburgische im Jahr 2007 mit einem Aufwand von 13,1 Millionen Euro zu Buche. „Insgesamt sind wir daher eher vorsichtig, was die Prognose für das Jahresergebnis 2022 angeht“, so der Vorstandschef. Das in Neubrandenburg gegründete Unternehmen mit Sitz in Hannover hat in diesem Jahr 225-jähriges Bestehen gefeiert.