20.01.2023 Branche

Stuttgarter setzt auf Nachhaltigkeit

Der Versicherer die Stuttgarter ist den UN-Prinzipien für verantwortungsbewusstes Investieren beigetreten. Außerdem arbeitet das Unternehmen daran, den eigenen CO₂-Fußabdruck zu verkleinern, und schult Vertriebspartner in Sachen Nachhaltigkeit.

Bei Versicherern ist die Kapitalanlage eine bedeutende Stellschraube, um auch andere Branchen zu einem nachhaltigen Handeln zu motivieren. (Foto: Gerd Altmann/Pixabay)
Bei Versicherern ist die Kapitalanlage eine bedeutende Stellschraube, um auch andere Branchen zu einem nachhaltigen Handeln zu motivieren.
(Foto: Gerd Altmann/Pixabay)

Die Stuttgarter ist seit Jahresbeginn offizielles Mitglied der UN Principles for Responsible Investment (UN PRI). Dabei handelt es sich um eine unabhängige, globale Investoreninitiative der Vereinten Nationen, deren Ziel es ist, Grundsätze für verantwortungsbewusstes Kapitalanlagemanagement zu implementieren und weiterzuentwickeln. „Ich freue mich sehr, dass wir jetzt auch Teil der UN PRI sind. Bei Versicherern ist die Kapitalanlage eine bedeutende Stellschraube, um auch andere Branchen zu einem nachhaltigen Handeln zu motivieren“, sagt Volker Bohn, Nachhaltigkeits-Beauftragter der Stuttgarter. Für den Bereich Nachhaltigkeit und damit auch für das UN PRI Engagement zeichnet sich Dr. Guido Bader als Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter verantwortlich. Die Stuttgarter werde künftig im ersten Quartal eines jeden Jahres den UN PRI Transparenzbericht über alle Assetklassen erstellen. 

Am Anfang steht die CO₂-Inventur



Die Stuttgarter hat sich vorgenommen, den eigenen Betrieb bis spätestens 2029 klimaneutral aufzustellen. Die Nullmessung der Treibhausgas-Emissionen bildet dafür den Ausgangspunkt. In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Energieabnehmer (VEA) hat die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. für das Bilanzjahr 2021 in Anlehnung an das Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protokoll) den CO₂-Fußabdruck gemessen. Zum Stichtag 31.12.2021 lag der Wert für die Stuttgarter bei rund 910 Tonnen CO₂ für die Scopes 1, 2 und 3. In den Scopes 1 und 2 liegen die Emissionen der eigenen Geschäftsprozesse pro Mitarbeitenden (Innendienst & Angestellte im Außendienst) bei durchschnittlich 0,81 Tonnen CO₂. Damit liegt die Stuttgarter unter dem vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) ermittelten Branchendurchschnitt von 0,90 Tonnen pro Mitarbeitenden. Die drei Scopes umfassen nicht nur den eigentlichen Unternehmensbetrieb, sondern auch vor- und nachgelagerte Unternehmensprozesse und Aktivitäten, die nur indirekt zu Treibhausgasemissionen führen. Um den eigenen Geschäftsbetrieb bis 2029 klimaneutral zu gestalten, plant die Stuttgarter CO₂ zu vermeiden, zu reduzieren und schließlich zu kompensieren. 


Photovoltaik-Anlage mit Performance



Die Anfang 2021 in Betrieb genommene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Hauptverwaltung hat im Jahr 2022 die Zielmarke von 100.000 kWh produziertem Strom deutlich überschritten. Damit konnten zehn Prozent statt der ursprünglich erwarteten sechs bis sieben Prozent des Standort-Eigenbedarfs gedeckt werden. Den restlichen Bedarf deckt die Stuttgarter seit 2019 ausschließlich mit Ökostrom aus Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Mithilfe des selbsterzeugten Stroms ließen sich 2022 rund 76 Tonnen CO₂ einsparen. 


Unterstützung für Vertrieb beim Thema Nachhaltigkeit

Außerdem bietet das Unternehmen seinen Geschäftspartnern nach eigenen Angaben umfassende Schulungsmaßnahmen zum Thema Nachhaltigkeit an. Die von der Stuttgarter initiierte Schulungsreihe zum zertifizierten Nachhaltigkeitsberater ging im vergangenen Jahr bereits in die vierte Runde. Mehr als 2.000 Vermittler haben sich mittlerweile erfolgreich weitergebildet. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der seit August 2022 geltenden Erweiterung der Beratungspflichten wichtig. Versicherungsvermittler müssen Kunden seitdem bei der Beratung von Versicherungsanlageprodukten zur Altersvorsorge zu ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragen. Die Stuttgarter unterstützt ihre Vermittler dabei mit einer Integration in die IDD-Beratungsstrecke.


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