01.04.2019 Studien | Tests

Besten Hausratschutz im Blick

FOCUS-MONEY-Versicherungsprofi hat 27 top bewertete Komforttarife in der Hausratversicherung genauer unter die Lupe genommen. Verglichen wurden Preise und Leistungen.

Die Hausratversicherung kommt für Überspannungsschäden durch Blitzeinschlag auf. (Foto: Andre Furtado/Pexels)
Die Hausratversicherung kommt für Überspannungsschäden durch Blitzeinschlag auf.
(Foto: Andre Furtado/Pexels)

Hab und Gut komfortabel schützen.

Das Hab und Gut ist vielen Risiken ausgesetzt. Das macht eine umfassende Hausratversicherung unverzichtbar. Doch noch immer haben 25 Prozent der Haushalte keine solche Police. Eine Hausratversicherung bietet finanzielle Hilfe bei Schäden durch Feuer, Blitz, Explosion und Implosion, Einbruchdiebstahl, Leitungswasser, Sturm ab Windstärke 8, Hagel und meist auch beim Absturz von Luftfahrzeugen. Außerdem versichert die Hausratpolice auch Gegenstände in Keller, Garage oder im Hotelzimmer. Kaum eine andere Versicherung deckt so viele Schadenmöglichkeiten ab, wenn sich die Kunden für einen Komfortschutz entscheiden. Dieser kommt in der Regel auch für Schäden durch grobe Fahrlässigkeit, für Überspannungsschäden durch Blitz, Seng- und Schmorereignisse sowie für den Diebstahl von Gartenmöbeln oder Aquarien auf.

An Naturgewalten denken.

Mit einem Aufschlag von rund 20 bis 30 Euro jährlich lässt sich der Schutz einer Hausratpolice um die Elementarschadenversicherung erweitern. Auf diesen Zusatzbaustein sollten Kunden nicht verzichten, denn eine Hausratpolice deckt nicht alle Naturereignisse ab. Allein im Jahr 2017 haben Naturgewalten insgesamt 2,9 Milliarden Euro Versicherungsschäden verursacht. Davon gehen rund 2,6 Milliarden Euro und damit 90 Prozent allein auf das Konto von Sturm und Hagel. Starkregen und Hochwasser richteten gut 300 Millionen Euro Schäden an. Durch eine Elementardeckung kommt die Versicherung dann auch bei Schäden durch Naturgewalten wie Überschwemmung, Erdrutsch, Erbeben, Erdsenkung, Schneedruck und Vulkanausbruch auf.

Leistung im Vordergrund.

Für den Vergleich von Hausratversicherungen wurden nur Tarife berücksichtigt, die von der Rating-Agentur Franke und Bornberg als Top-Schutz eingestuft und mit „hervorragend“ (FFF) bewertet wurden. An der Umfrage von Versicherungsprofi-Online haben sich insgesamt 27 Versicherer beteiligt. Die Tarife müssen nach der Definition von Franke und Bornberg folgende Bedingungen beinhalten: Die Dauer für die Außenversicherung beträgt mindestens drei Monate. Dabei ist der Hausrat auch versichert, wenn man Gegenstände auf Reisen mit sich führt. Weitere Voraussetzungen: Eine Bewachung der Wohnung nach einem Versicherungsfall ist für mindestens 48 Stunden gewährleistet. Aquarien und Überspannungsschäden sind mitversichert. Die Entschädigungsgrenze für Wertsachen liegt bei mindestens 10.000 Euro oder zehn Prozent der Versicherungssumme. Ein Versicherungsschutz für das Fahrrad ist zumindest optional möglich.

Die besten Hausratversicherungen für ein Einfamilienhaus:

Das zu versichernde Objekt ist ein Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche in 80538 München. Angenommen wird ein Standort in ZÜRS-Zone 1. Die Versicherungssumme liegt in der Regel bei 91.000 Euro, nur einige Anbieter weichen davon ab. Der Versicherungsnehmer ist 40 Jahre alt, verheiratet, zahlt die Prämie jährlich und hat keine generelle Selbstbeteiligung vereinbart. Ausnahme: Elementarschäden. In den letzten fünf Jahren gab es keine Vorschäden. Es wurden nur Tarife berücksichtigt, die beim Rating von Franke und Bornberg die Spitzennote FFF erreichen.

Große Unterschiede bei den Beiträgen.

Die Spanne der Jahresprämien für den Münchener Fall reicht von 90 bis 304 Euro. Der teuerste Anbieter Interlloyd bietet eine unbegrenzte Versicherungssumme und schließt auch im Normaltarif eine begrenzte Elementardeckung automatisch mit ein. Mit 3500 Euro fällt hier auch die Fahrradversicherung mit am höchsten aus. Dagegen hat die WGV als günstigster Anbieter keine Fahrradversicherung eingeschlossen. Wertsachen sind bei der WGV bis zu 40.950 Euro abgesichert, davon Bargeld mit maximal 3000 Euro. Auch der einfache Diebstahl von elektrischen Geräten aus Gemeinschaftsräumen ist versichert.

Sieben Anbieter mit niedriger Jahresprämie.

Neben der WGV bleiben insgesamt sieben Anbieter unter einer Jahresprämie von 150 Euro. Das sind NV-Versicherungen, Docura, Häger, Interrisk, GVO, HDI und Cosmos Direkt. Die NV-Versicherungen sind nicht nur zweitgünstigster Anbieter, sondern haben ihren Versicherungsschutz noch einmal mit zahlreichen Leistungen erweitert. So gibt es eine Beitragsbefreiung bei Arbeitslosigkeit, ein Zweitwohnsitz ist bis 30.000 Euro versichert und Vermögensschäden durch Internet-Betrug sind bis 3500 Euro gedeckt. Insgesamt ist die Preis-Leistungs-Bilanz bei den Komforttarifen erfreulich: 17 von 27 Anbietern versichern das Einfamilienhaus in München für weniger als 200 Euro – mit Elementarschutz.

Deckung für Luxus-Räder.

Insgesamt zehn Komforttarife schließen jedoch Fahrraddiebstahl nicht mit ein. Für Besitzer teurer Räder besonders interessant: Unter den Tarifen bis 200 Euro Jahresprämie haben jene von InterRisk und von die Bayerische mit 3000 und 5000 Euro die höchste Versicherung für ein Fahrrad. Standard bei vielen Komforttarifen in diesem Segment ist rund ein Prozent der Versicherungssumme oder rund 1000 Euro. Bei Tarifen ohne Fahrradversicherung kann sie extra hinzugebucht werden. Zu den schlimmsten Erfahrungen gehört, wenn ein Brand oder ein Unwetter den Hausrat während des Urlaubs vernichtet. Komforttarife beteiligen sich dann in der Regel auch an den Rückreisekosten.


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