Weltmarktführer ARAG auf Wachstumskurs
Der ARAG Konzern profitiert vom anhaltend hohen Absicherungsbedarf der Verbraucher – vor allem in den Bereichen Rechtsschutz und Krankenversicherung. Die gebuchten Bruttobeiträge verbesserten sich im krisengeschüttelten Jahr 2022 um neun Prozent. Beim versicherungstechnischen Ergebnis verbuchten die Düsseldorfer sogar ein Plus von gut 33 Prozent.
Der Versicherungskonzern ARAG konnte im vergangenen Jahr der schwachen Entwicklung der Finanzmärkte trotzen. „Wie bereits in den Vorjahren flankiert die ARAG ihr Wachstum mit einer sehr robusten Ertragslage“, betonte Dr. Renko Dirksen, Vorstandssprecher der ARAG SE bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf. Das Jahr 2022 markiere dabei einen wichtigen Meilenstein. „Erstmals in der Geschichte des Unternehmens konnte die ARAG eine schwache Kapitalmarktentwicklung nicht nur vollständig wegstecken. Wir haben die Ergebnisse des Konzerns noch deutlich gesteigert“, so Dirksen. So lag das Kapitalanlageergebnis mit 52 Millionen Euro um 35,2 Prozent und damit deutlich niedriger als das des Vorjahres (80,3 Millionen Euro). Die Nordrhein-Westfalen kompensierten diesen Rückgang jedoch durch sehr gute technischen Ergebnisse.
Ergebnis auf neuem Hoch
Das versicherungstechnische Ergebnis hat sich kräftig um 33,5 Prozent auf knapp 158 Millionen Euro auf eine neue Bestmarke verbessert. Dabei lieferte das Rechtsschutzsegment die höchsten Ergebnisbeiträge mit einem versicherungstechnischen Gewinn von 124,7 Millionen Euro (Vorjahr: 81,6 Millionen Euro). Die Combined Ratio des Konzerns sank spürbar von 89,2 Prozent auf 86,7 Prozent. Zwar stiegen die Schadenaufwendungen auf 1,09 Milliarden Euro gegenüber 1,03 Milliarden Euro im Vorjahr. Da die Beiträge aber überproportional gewachsen waren, sank die Konzern-Schadenquote von 51,7 Prozent auf 50,2 Prozent. Die Kostenquote sank ebenfalls, von 37,5 Prozent auf 36,5 Prozent. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit kletterte um 12,2 Prozent auf 97,2 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss verbesserte sich um 15 Prozent auf 43,5 Millionen Euro.
„Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen einen weiterhin hohen Absicherungsbedarf, der sich auf die Lebensbereiche Arbeit, Wohnen und Gesundheit konzentriert. Der starke Bedarf im Markt schlägt sich sehr deutlich in der Geschäftsentwicklung des Jahres 2022 nieder", erläuterte Dirksen das Wachstum des weltweit größten Rechtsschutzversicherers. Das fiel mit einem Anstieg der Bruttobeitragseinnahmen um 182 Millionen auf knapp 2,2 Milliarden Euro (plus 9,0 Prozent) ähnlich erfolgreich wie im Vorjahr aus.
Anhaltend hohe Nachfrage nach Produkten
Auf dem deutschen Markt hielt die starke Nachfrage nach Rechtsschutz- und Krankenversicherungen unvermindert an. Die Beitragseinnahmen stiegen um 8,2 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro. Die internationalen ARAG-Einheiten lieferten 10,1 Prozent mehr Einnahmen und steigerten ihre Beiträge auf 907,2 Millionen Euro. Ende 2022 hatte der ARAG Konzern insgesamt rund zwölf Millionen Policen in seinem Bestand und gewann im Laufe des Jahres mehr als 90.000 Kunden und Kundinnen neu hinzu.
Das hohe Beitragsplus ist vor allem auf das starke Rechtsschutzsegment als größter Einheit im Konzern zurückzuführen. Dieses legte im deutschen Markt mit 5,9 Prozent zu und im internationalen Geschäft mit 7,5 Prozent, womit der Versicherer seine weltweite Marktführerschaft bestätigen konnte. Das Krankenversicherungssegment lieferte mit 12,7 Prozent erneut einen starken Wachstumsimpuls und ist nun das größte ARAG Geschäftsfeld im deutschen Markt. Das Kompositsegment erzielte ebenfalls ein deutliches Beitragsplus von 12,2 Prozent.
Dabei hat das größte Familienunternehmen in der deutschen Assekuranz im Berichtsjahr weiter in Personal, Prozesse und Technologie investiert: Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb erhöhten sich von 744,7 Millionen auf 791,4 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wuchs auf 4760 (Vorjahr: 4680).
Dynamischer Start ins neue Jahr
Das laufende Geschäftsjahr begann ebenfalls mit einem sehr guten Auftakt: Im Jahr 2023 setzte sich bisher die dynamische Entwicklung des Konzerns fort. Die gesamten Beitragseinnahmen im ersten Quartal stiegen abermals deutlich um 11,5 Prozent auf 712,3 Millionen Euro (Vorjahr: 638 Millionen Euro). Das Geschäft in Deutschland wuchs um 9,5 Prozent. Dabei steuerte die Krankenversicherung mit 16 Prozent ein besonders hohes Plus bei.