08.11.2022 Digital

Allianz setzt auf Schadenbearbeitung per Roboter

Die Allianz weitet den Einsatz von KI-basierter Technologie in der Schadenmeldung und -bearbeitung jetzt auch auf ihren Direktversicherer Allianz Direct aus. Der Anbieter verspricht extrem kurze Abwicklungszeiten.

Die Allianz will die Zahl der von Künstlicher Intelligenz regulierten Kfz-Versicherungsschäden bis Ende des Jahres verfünffachen. (Foto: @ Designsprache - stock.adobe.com)
Die Allianz will die Zahl der von Künstlicher Intelligenz regulierten Kfz-Versicherungsschäden bis Ende des Jahres verfünffachen.
(Foto: @ Designsprache - stock.adobe.com)

Seit Oktober 2021 setzt die Allianz Künstliche Intelligenz (KI) in der Schadenbearbeitung ihrer Autoversicherung ein. Diesen Service dehnt der Versicherungskonzern nun auch auf seinen Direktversicherer aus. Nach Auskunft des Unternehmens soll bei der Allianz Direct künftig eine sekundenschnelle Schadenmeldung und Ermittlung der Schadenhöhe möglich sein.

KI-Schadenmeldung dauert bei einfachen Fällen 60 Sekunden

 

Das softwarebasierte Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit Controlexpert entwickelt. Das Unternehmen aus dem rheinländischen Langenfeld ist in Deutschland Marktführer im Bereich Schadenmanagement. Allianz X, die Investmenteinheit des Konzerns, hatte die Mehrheit des Dienstleisters bereits 2020 übernommen. Der KI-gestützte Prozess ermögliche Kunden, in nur wenigen Schritten und mittels Foto-Upload eigene Schäden zu melden, so die Allianz Direct. Das System erkenne, ob sicherheitsrelevante Fahrzeugteile beschädigt sind, ob es sich um einen Totalschaden handelt oder ob andere Beschädigungen vorliegen. Auf Basis dieser Informationen würden die voraussichtlichen Reparaturkosten ermittelt. Bei Schäden bis zu einer Höhe von 2000 Euro könne eine sofortige Auszahlung der Schadensumme erfolgen. Sofern die Schadensumme höher liegt, könnten die Versicherten alternativ eine Partnerwerkstatt wählen, die einen automatischen Reparaturauftrag samt Kontaktdaten des Versicherten erhält. Der Versicherer spricht von einer Bearbeitungszeit von in der Regel 60 Sekunden bei einfachen Fällen. Was die Münchener hierunter verstehen, ist allerdings unklar.

Neue Technik spart Personal

 

Für diese einfachen, standardisierten Fälle würden auch die Sachbearbeiter obsolet. Diese könnten sich künftig kniffligeren Fällen widmen. Einhergehend damit dürfte die Allianz Kosten einsparen können. Von diesem sicherlich erwünschten Effekt oder auch dem kritischen Thema Datenschutz spricht der Branchenriese im Zusammenhang mit der KI-Innovation aber nicht. Vielmehr sagt Philipp Kroetz, CEO der Allianz Direct Versicherungs-AG: „Die Zukunft der Schadenerkennung und -ermittlung ist digital, unkompliziert, intuitiv und schnell. Um noch besser auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen, haben wir unsere 60 Sekunden-Schadenermittlung implementiert und damit den Self-Service-Prozess für unsere Kunden erheblich optimiert.“


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