18.11.2021 Recht | Ratgeber

Acht Tipps: So lässt sich bei der KfZ-Versicherung sparen

Das Verbraucherportal Finanztip erklärt, was man bei einem Wechsel der Auto-Versicherung beachten muss und mit welchen Angaben man die Prämienhöhe beeinflussen kann.

Bei keiner anderen Versicherung wechseln Kunden so häufig den Anbieter wie bei der Kfz-Police. Hier gibt es je nach Anbieter enorme Unterschiede bei Preis, Leistungen und Service. (Foto: © Andrey Popov - stock.adobe.com)
Bei keiner anderen Versicherung wechseln Kunden so häufig den Anbieter wie bei der Kfz-Police. Hier gibt es je nach Anbieter enorme Unterschiede bei Preis, Leistungen und Service.
(Foto: © Andrey Popov - stock.adobe.com)

Bis zum 30. November ist wieder Wechselsaision in der Kfz-Versicherung. Gerade vor dem Hintergrund der enorm gestiegenen Benzinpreise sollten Autofahrer alle Optionen zum Sparen prüfen. Das meint zumindest Finanztip. Aus Sicht des Online-Geldratgebers gehört dazu nach Prüfung der Kfz-Versicherung auch ein Wechsel zu einem guten und womöglich günstigeren Anbieter.

Möglich sei das in jedem Fall, da sich infolge einiger ungünstigen Angaben der Preis einer Kfz-Versicherung vervierfachen kann. So landete in einer Untersuchung ein Musterkunde mit der Vollkasko für seinen VW Polo bei 1504 Euro jährlich – den günstigsten Tarif gab es schon für 280 Euro im Jahr. Den besten Preis fänden Versicherte, wenn sie mit den richtigen Häkchen bei den richtigen Merkmalen abschließend die Anbieter vergleichen – und dann den günstigsten Versicherer auswählen. Dazu gibt Finanztip acht Tipps:

1) Den Fahrerkreis klein halten

Wenn der Autohalter jeden ans Steuer lässt, wird die Versicherung im Schnitt doppelt so teuer, als wenn zusätzlich nur noch der Partner fährt. Besonders Fahranfänger treiben die Kosten nach oben.

2) Ein Jahr im Voraus zahlen

Wer seine Beiträge jährlich bezahlt, spart gegenüber der monatlichen Zahlweise durchschnittlich neun Prozent. So viel Zinsen gibt’s auf keinem Festgeldkonto.

3) Nicht zu viele Kilometer angeben

Wer weiß schon genau, wie viele Kilometer er oder sie im Jahr fährt? Auf Vergleichsportalen gibt so mancher ein paar Tausend Kilometer mehr an – sicherheitshalber. Dumm nur, dass das den Preis treibt: 20.000 Kilometer Fahrleistung sind etwa 22 Prozent teurer als 10.000 Kilometer. Wer doch etwas mehr fährt, kann seine Angabe hinterher anpassen. Dann wird der Beitrag nachberechnet.

4) Keine Kasko ohne Selbstbeteiligung

Wer kleine Schäden selbst zahlt, entlastet die Versicherung von viel Bürokratie – und spart dabei. „Wir empfehlen mindestens 300 Euro Selbstbeteiligung bei der Vollkasko und 150 Euro bei der Teilkasko“, sagt Barbara Weber, Versicherungsexpertin der Finanztip Verbraucherinformation GmbH. „Letzteres senkt die Beiträge im Schnitt um 18 Prozent.“

5) Über Werkstattbindung nachdenken

Die Werkstattbindung bringt im Schnitt zehn Prozent Rabatt. Allerdings hat sie auch Nachteile: Manchmal ist der Weg zu Partnerwerkstätten der Versicherung weiter, Wartezeiten sind länger. Auch stellen sich Hersteller zuweilen bei Garantie- oder Kulanzfällen quer, wenn freie Werkstätten am Auto gearbeitet haben.

6) Mindestkriterien bei den Leistungen

Keine Kompromisse sollten Autofahrer bei den folgenden Merkmalen eingehen: Die Versicherung sollte auch grobe Fahrlässigkeit absichern, Marderschäden und deren Folgen – und nicht nur bei Unfällen mit Wild, sondern auch mit Kühen und Schafen („erweiterte Wildschäden“). Außerdem sollte die Deckungssumme für die Haftung 100 Millionen Euro betragen. Diese Mindestkriterien machen die Versicherung nur unwesentlich teuer und sind äußerst sinnvoll.

7) Immer zweimal vergleichen

Jeder Anbieter kalkuliert etwas anders. Deswegen gibt es nicht den einen Anbieter, der am günstigsten für alle ist. Autofahrer sollten zweimal einen Preis anfordern. Zunächst bei einem Vergleichsportal. Leider sind dort nicht alle preiswerten Versicherungen aufgelistet – der Direktversicherer HUK24 etwa fehlt, der sich bei einer Finanztip-Untersuchung aber besonders hervorgetan hat. Deshalb sollte jeder dort ein zweites Angebot anfordern. Das kann sich auch für E-Autofahrer lohnen: Ohne doppelten Vergleich ist auch hier die Abweichung zum besten Preis hoch.

8) Richtig kündigen

Im Allgemeinen gilt: Erst die Bestätigung des neuen Versicherers abwarten, dann die alte Versicherung kündigen. Die Kündigung muss bis zum 30. November beim alten Versicherer sein. Im Normalfall genügt die „Textform“, dann reicht eine E-Mail an den Versicherer aus. Die E-Mail sollten Versicherte speichern und ausdrucken. Folgende Angaben muss die Kündigung enthalten: Name und Adresse des Kunden, die Adresse des Versicherers, das Datum, die Versicherungsnummer und das Kennzeichen. Wer über ein Kundenportal kündigt, sollte entweder die Bestätigungsmail speichern oder einen Screenshot des Kündigungsvorgangs machen. Ältere Verträge können noch eine „Schriftform“ vorsehen, dann sollte die Kündigung als Einwurfeinschreiben erfolgen.


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