Trend zum Wohnmobil: Versicherer warnt vor Gefahren
Corona sorgt für einen Boom in der Caravan-Branche. Doch vor allem Einsteiger verursachen Unfälle mit den fahrbaren Urlaubsdomizilen und sollten nicht ungeübt ans Steuer, mahnt jetzt der Versicherer R+V.
Wohnmobile sind in der Corona-Pandemie beliebter denn je. Die Zahl der Neuzulassungen ist im Jahr 2020 insgesamt um mehr als 40 Prozent gestiegen. Laut Kraftfahrtbundesamt setzt sich dieser Trend auch 2021 fort. Allein im ersten Quartal gab es rund 24 Prozent mehr Neuanmeldungen. Mittlerweile sind deutschlandweit schon rund 675.000 Camper registriert.
In der Konsequenz steigt der Bedarf an Versicherungsschutz. Auch die R+V Versicherung meldet für 2020 einen spürbaren Anstieg der bei ihr versicherten Wohnmobile. „2020 hat die R+V rund ein Fünftel mehr Camping-Fahrzeuge versichert als im Jahr zuvor – Tendenz steigend“, sagt Christian Hartrampf, Kfz-Experte des Unternehmens.
Neulinge sollten Probe fahren
Allerdings mahnt der Fachmann zur Vorsicht. Denn: In Corona-Zeiten setzen sich viele Fahrer zum ersten Mal ans Steuer eines Wohnmobils – und sind dann überfordert mit dem riesigen Fahrzeug. „Besonders Neulingen fehlt das Gespür für die Abmessungen ihres Gefährts. Außerdem ist das Fahr- und Bremsverhalten ganz anders als beim gewohnten Pkw. Auch die eingeschränkte Sicht führt häufig zu Unfällen“, erklärt Hartrampf. Für eine sichere Fahrt in den Urlaub empfiehlt er ungeübten Fahrern, den Camper vorher Probe zu fahren. Dies sei am besten auf einem Verkehrsübungsplatz oder bei einem speziellen Reise- und Wohnmobil-Training möglich.
Vollkasko schützt vor teuren Schäden
Wer ein Wohnmobil miete, sollte sich zudem im Vorfeld über die bestehenden Versicherungen informieren. „Sinnvoll ist auf jeden Fall eine Vollkaskoversicherung“, sagt Hartrampf. Sie decke auch Schäden am eigenen Fahrzeug ab, die selbst bei kleinen Parkremplern schnell teuer werden können. „Die Kaskoversicherung sollte unbedingt grobe Fahrlässigkeit einschließen“, empfiehlt der Experte. Sie springt auch dann ein, wenn der Fahrer etwa eine Durchfahrtshöhe oder Durchfahrtsbreite falsch einschätzt.