20.04.2022 Recht | Ratgeber

Wann sich eine Repa­ra­tur­kos­ten­ver­si­che­rung lohnt

Die Reparaturkostenversicherung fristet eher ein Nischendasein. Der Branchen­verband GDV meint, dass sie aber gerade wegen immens steigender Kosten für Teile und Werkstätten sinnvolll sein kann. Ein Überblick, worauf Autobesitzer achten sollten.

Die Reparaturkostenversicherung versichert Schäden an den versicherten Bauteilen, die durch einen Betriebs- oder Bruchschaden ohne Einwirkung von außen verursacht wurden. (Foto: © standret - stock.adobe.com)
Die Reparaturkostenversicherung versichert Schäden an den versicherten Bauteilen, die durch einen Betriebs- oder Bruchschaden ohne Einwirkung von außen verursacht wurden.
(Foto: © standret - stock.adobe.com)

Fahrzeuge und ihre Reparaturen werden immer komplexer. Auch Werkstattbesuche und Ersatzteile werden immer teurer. Aus Sicht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kann für Autobesitzer deshalb zum Schutz vor unkalkulierbaren Kosten eine Reparaturkostenversicherung die richtige Lösung sein. Für wen sich das Produkt, das auch Gebrauchtwagengarantie genannt wird, eignet und wann die Versicherung leistet, erläutert der Verband auf seinem Verbraucherportal „Die Versicherer“.

Was leistet eine Reparaturkostenversicherung?

 

Die Police übernimmt übernimmt die Kosten für versicherte Bauteile, die Betriebs- oder Bruchschäden erleiden. Darunter fallen nicht nur Ersatzteile, sondern auch der Arbeitslohn der Werkstatt. In der Regel übernimmt die Versicherung die Lohnkosten zu 100 Prozent; bei den Materialkosten kommt es auf die Laufleistung der betroffenen Baugruppe an. In der Regel decken die Versicherungen in ihren Basistarifen die Bauteile Motor, Schalt- und Automatikgetriebe sowie Achsgetriebe ab.

In Komfort- und Premiumtarifen können weitere Baugruppen abgedeckt sein, beispielsweise Sicherheits- und Kühlsysteme, Lenkung oder Komfortausstattung wie Sitzheizung, Zentralverriegelung oder elektrische Fensterheber. Bauteile wie Bremsbeläge, die infolge Verschleiß immer wieder ersetzt werden müssen, sind hingegen nicht versichert. Welche Bauteile welcher Tarif abdeckt, hängt vom Anbieter aber. Ein Tarifvergleich lohne sich daher, so der GDV.

Die Versicherung greift übrigens nicht, wenn die Schäden von der eigenen Kaskoversicherung oder der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Unfallgegners abgedeckt werden – also bei Unfallschäden und Teilkaskoschäden wie Diebstahl oder Brand.

Für wen eignet sich eine Reparaturkostenversicherung?

 

Grundsätzlich lohnt sich laut GDV eine Reparaturkostenversicherung, wenn die Garantie des Herstellers oder die Gewährleistung des Händlers abgelaufen ist. Für Käufer, die einen Gebrauchtwagen von einem privaten Verkäufer erworben haben, sei der Abschluss einer Reparaturkostenversicherung besonders empfehlenswert. Privatleute bieten in der Regel keine Garantie an und schließen die Haftung für Schäden aus. Der Käufer muss nach dem Kauf des Gebrauchtwagens daher sofort alle Kosten für Reparaturen selbst tragen.

Welche Autos können versichert werden?

 

Grundsätzlich bieten Versicherer die Reparaturkostenversicherung für alle privat genutzten Pkw mit gültiger Betriebserlaubnis an. Allerdings müssen die Fahrzeuge je nach Versicherer bestimmte Bedingungen erfüllen, zum Beispiel dürfen sie bei vielen Anbietern nicht zu alt sein, keine außergewöhnlich hohe Laufleistung haben oder über sehr starke Motoren verfügen.


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