Beruf und Pflege? So hilft der Chef
Millionen Erwerbstätige pflegen ein enges Familienmitglied. Ein innovatives Produkt der Hallesche bietet Arbeitgebern nun Hilfeleistungen für Betroffene.
Die Situation.
Eltern, Großeltern, Partner, Kinder: Mehr als drei Millionen Menschen sind auf häusliche Pflege durch nahe Angehörige angewiesen. Für die meisten Pflegenden ist das ein enormer Kraftakt, denn die Mehrheit arbeitet parallel– viele davon sogar in einem Vollzeitjob. Das ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge. Unter denjenigen, die ganz allein pflegen, arbeiten 42 Prozentimmerhin 30 bis 40 Stunden pro Woche zusätzlich (s. Grafik). In der Gruppe, die sich zusammen mit einem Pflegedienst engagiert, sind es sogar 48 Prozent. Die Doppelbelastung führe „sowohl zu physischen als auch psychischen Härten“, sagt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Folgen für den Job: Erschöpfung, krankheitsbedingte Fehlzeiten oder gar Kündigung. Die Problematik hat auch die Hallesche Krankenversicherung erkannt und eröffnet Arbeitgebern jetzt die Möglichkeit, pflegende Mitarbeiter zeitlich, finanziell, körperlich und emotional zu entlasten.
Die Lösungen.
Die Pflegelösung „FEELcare“ ist eine Zusatzleistung aus dem Bereich der betrieblichen Krankenversicherung. „Wir sprechen inbesondere Unternehmen an, die ihre Arbeitgeberleistung und -attraktivität im Rahmen einer familienfreundlichen Personalpolitik um die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege erweitern möchten“, sagt Wiltrud Pekarek, im Vorstand der Hallesche für das Produktmanagement verantwortlich. Bis zu 44 Euro monatlich können Arbeitgeber pro Mitarbeiter lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei investieren.
Die Leistungen.
Exklusiver Kooperationspartner der Hallesche ist der Malteser Hilfsdienst. Die Leistungen decken die Bereiche Beratung, Betreuung, Organisation und finanzielle Unterstützung ab. So besteht eine 24-Stunden-Telefonhotline, berät geschultes Personal zu Pflege und Demenz, unterstützen Profis bei der Beschaffung al-er notwendigen Bescheinigungen für die Pflegeversicherung. Für optimale Betreuung sorgt ein persönlicher Pflege-Case-Manager, der unter anderem binnen 24 Stunden einen Pflegeheimplatz vermitteln kann. Die Organisation etwa von Fahrdiensten, Haushaltshilfen oder ambulanten Pflegedienstenspart ebenfalls Zeit, Kraft und Nerven.
Die Innovation.
Ab Pflegegrad zwei stellt die Hallesche außerdem ein monatliches Pflegebudget zur Verfügung. 300, 600 oder 900 Euro – der Arbeitgeber entscheidet über den Höchsterstattungsbeitrag, den die Beschäftigten als Pflegeperson pro Pflegefall erhalten. Das Budget hilft, die verbleibenden Restkosten ganz oder zum Teil zu bezahlen, wenn die Leistungen anderer Kostenträger aufgebraucht sind. „Diese Erweiterung ist einmalig am Markt“, so Pekarek. Im Vergleich zu Anbietern, die Assistance rund um die Pflege anbieten, gehe der Versicherer „noch einen Schritt weiter“. Wird der Mitarbeiter selbst zum Pflegefall, fließt eine Einmalzahlung,die sich bei einem Arbeitsunfall auf bis zu 50.000 Euro verdoppelt. Ab zehn Mitarbeitern können Unternehmen die Pflegelösung zum Einheitsbeitrag ohne Gesundheitsprüfung und Wartezeiten abschließen.