Was von der Kostenentwicklung in der PKV zu halten ist
Die kürzlich von Zielke Research Consult verbreitete Nachricht, dass nur 14 von 39 privaten Krankenversicherern mittelfristig die Beiträge stabil halten können, scheint sich zu bestätigen. Kunden erhalte dieser Tage die Schreiben ihrer Versicherer, die über das Beitragsniveau im neuen Jahr informieren. Vermittler glauben, dass die Beitragsanpassungen für 2020 bei vielen Unternehmen verhältnismäßig hoch ausfallen.
PKV-Verband zieht langfristigen Vergleich zu seinem Vorteil
Dieser Umstand hat nun auch den Verband der Privaten Krankenversicherung alamiert. Er rückt die Beitragsanpassungen in ein anderes Licht und zieht einen langfristigen Vergleich. Laut einer Pressemitteilung ist die Beitragsbelastung der Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pro Kopf in den letzten zehn Jahren stärker gestiegen als in der Privaten Krankenversicherung (PKV). Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP), in der auch die bevorstehenden Steigerungen zum Jahr 2020 bereits einbezogen sind. Von 2010 bis 2020 erhöhten sich demnach die Beitragseinnahmen pro Versicherten in der GKV um 45,6 Prozent und in der PKV um 25,3 Prozent. Das entspricht im Schnitt einem Anstieg pro Jahr um 3,8 Prozent in der GKV und um 2,3 Prozent in der PKV. In der öffentlichen Wahrnehmung suggeriere der konstante GKV-Beitragssatz fälschlicherweise eine stabile Entwicklung, argumentiert der Verband. Die absolute Belastung der Versicherten sei vielmehr gestiegen, weil sich der Beitragssatz auf ein steigendes beitragspflichtiges Einkommen bezieht.
Grundlage der Berechnungen bilden Daten des Bundesgesundheitsministeriums, des Bundesversicherungsamtes (BVA) sowie des Verbandes der PKV. Die Extrapolation für die GKV für die Jahre 2019 und 2020 beruhen auf Angaben des Schätzerkreises des BVA für die Jahre 2019 und 2020.