Im Härtetest: HanseMerkur Krankenversicherung
In einem schwierigen Marktumfeld überzeugt die HanseMerkur insbesondere in der Vollversicherung. Das erklärt auch die höhere Abschlusskostenquote. Hervorragend ist auch die Performance der Kapitalanlagen.
1Nettoverzinsung wächst stärker als im Marktdurchschnitt
Der Anstieg 2019 resultiert aus Zuschreibungen und Abgangsgewinnen. Grundsätzlich hat die HanseMerkur einen vergleichsweise hohen Anteil realwertorientierter Anlagen und ist unabhängiger von den Zinsmärkten.
2Abschlusskostenquote bleibt wachstumsbedingt hoch
Die hohen Abschlusskosten (Quote: 12,37 %) hängen mit den überdurchschnittlichen Wachstumsraten in der Vollversicherung zusammen. Auch die im Marktvergleich recht hohen Provisionen treiben die Kosten nach oben.
3HanseMerkur steht bei Verwaltungskosten gut da
Der Krankenversicherer profitiert von Größeneffekten. Niedrige Verwaltungskosten sind immer ein gutes Signal für Kunden. Die Quote fiel zuletzt leicht auf 2,01 %. Der Markt arbeitet im Durchschnitt teurer (2,23 %).
4Gute Wirtschaftlichkeit spiegelt sich in Ergebnisquote
Die hohe versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote ist en Indiz für eine solide Kalkulation und eine adäquate Annahmepolitik. Selektionseffekte aufgrund des Wachstums bewirken einen geringeren Schadenbedarf.
5Rohergebnisquote belegt die gute Kapitalanlagepolitik
Die hohe Rohergebnisquote resultiert unmittelbar aus der überdurchschnittlichen versicherungsgeschäftlichen Ergebnisquote in Verbindung mit dem hohen Kapitalanlageerfolg. Die Hamburger liegen hier bei 16,43 %.
6Kunden profitieren von hoher Zuführung zur RfB
Einen Teil des Unternehmenserfolgs gibt die HanseMerkur über RfB-Zuführungen an die Kunden zurück. Aus der guten Erfolgslage resultiert der 2019 noch einmal leicht gestiegene Wert von 13,87 %. Markt: 10,62 %.
7Gute Umsatzrendite bei hohen Dividenden an Aktionäre
Bei der Umsatzrendite ist der Abstand zum Markt nicht ganz so groß. Der Versicherer verwendet mehr vom Unternehmenserfolg für Eigenkapitalzuführungen und Aktionärsausschüttungen als die Konkurrenz.
8RfB-Quote ein starkes Indiz für die Beitragsstabilität
Die RfB-Quote stieg in den vergangenen Jahren stetig. Somit wurden also mehr Mittel zugeführt als zur Limitierung von Beitragsanpassungen entnommen. Das spricht für eine gute Beitragsstabilität.
9Vollversicherung wächst und koppelt sich vom Markt ab
Das hohe Wachstum in der Vollversicherung resultiert aus dem speziellen Kundensegment der HanseMerkur. Mit ihren Produkten richten sich die Hamburger an Selbstständige und an preissensible Kunden.
10Zusatzpolicen verlieren im Vorjahresvergleich deutlich
Die Zusatzversicherung steht weniger im Fokus der Hanseaten. Das erklärt das eher mäßige Wachstum. Auffällig sind die Schwankungen bei den Zuwachsraten. 2019 fiel sie gegen den Markttrend deutlich auf 1,14 %.
Wie sich der Härtetest zusammensetzt
- Nettoverzinsung: Kapitalanlageergebnis in Prozent des mittleren Kapitalanlagebestandes zu Buchwerten.
- Abschlusskostenquote: Abschlussaufwendungen in Prozent der verdienten Bruttoprämien.
- Verwaltungskostenquote: Verwaltungsaufwendungen in Prozent der verdienten Bruttoprämien.
- Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote: Versicherungsgeschäftliches Ergebnis in Prozent der verdienten Bruttoprämien.
- Rohergebnisquote: Rohergebnis nach Steuern in Prozent der Summe aus verdienten Bruttoprämien und Kapitalanlageergebnis.
- RfB-Zuführungsquote: Zuführungen zur erfolgsabhängigen RfB brutto (Rückstellung für Beitragsrückerstattung) in Prozent der verdienten Bruttoprämien.
- Umsatzrendite für Kunden: Zuführungen zur erfolgsabhängigen RfB brutto und gesamte Direktgutschrift in Prozent der Summe aus verdienten Bruttoprämien und Kapitalanlageergebnis.
- RfB-Quote: Endbestand erfolgsabhängige RfB (Rückstellungen für Beitragsrückerstattung) in Prozent verdienter Bruttoprämien.
- Zuwachsrate vollversicherte Person: Veränderung der Anzahl vollversicherter Personen in Prozent des Vorjahresendbestands.
- Zuwachsrate zusatzversicherte Person: Veränderung der Anzahl zusatzversicherter Personen in Prozent des Vorjahresendbestands.