15.07.2020 Vermittlerwelt

Versicherungsmakler sind wieder optimistischer

Zweite Umfrage des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW zu den Auswirkungen der Coronakrise: Eine negative Entwicklung des eigenen Geschäfts befürchten nur noch 31 statt zuvor 47 Prozent der befragten Makler und Finanzanlagenvermittler.

Die Stimmung wird besser: Die Mitglieder des AfW schätzen ihre Geschäftsaussichten bis zum Jahresende besser ein als noch vor einigen Monaten, der bisherigen Hochphase der Coronakrise. (Foto: © terovesalainen - stock.adobe.com)
Die Stimmung wird besser: Die Mitglieder des AfW schätzen ihre Geschäftsaussichten bis zum Jahresende besser ein als noch vor einigen Monaten, der bisherigen Hochphase der Coronakrise.
(Foto: © terovesalainen - stock.adobe.com)

Wie geht es für die Versicherungsmakler und unabhängigen Finanzanlagenvermittler in diesem außergewöhnlichen Jahr weiter? Auf die Frage, wie die Mitglieder des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW ihre geschäftliche Zukunft bis Jahresende 2020 einschätzen, antworteten knapp 31 Prozent mit „Katastrophe” oder „Schlecht”. 36,5 Prozent waren noch „unentschieden” und 31,3 Prozent schätzten ihre Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten sogar mit „gut” oder „sehr gut” ein. Das ist das Ergebnis der zweiten „Corona-Umfrage” des AfW, an der Ende Juni 461 Mitglieder teilnahmen. Damit hat sich das Klima unter den Vermittlern in den vergangenen acht Wochen etwas verbessert, denn Ende April hatten auf diese Frage noch 47 Prozent mit „Katastrophe” oder „Schlecht” geantwortet, 35 Prozent waren unentschieden und nur 18 Prozent blickten optimistisch in die Zukunft.

Schnelle Anpassung an Corona-Wirklichkeit

 

In konkreten Zahlen ausgedrückt, heißt das laut AfW, dass die befragten Vermittler im Durchschnitt einen Rückgang ihres Provisionsumsatzes um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwarten. „Viele Vermittler haben in einem bewundernswerten Tempo ihre Prozesse an die Corona-Wirklichkeit angepasst und fühlen sich so gerüsteter für die Zukunft”, sagt AfW-Vorstand Frank Rottenbacher zu den Umfrageergebnissen. Es brauche aber auch weiterhin die Unterstützung seitens der Produktpartner, um diese Zeiten überstehen zu können.

Wachstumspotenzial bei offenen Investmentvermögen

 

Auf die Frage, für welche Produkte die Vermittler durch die Corona-Krise eine steigende Nachfrage erwarten, antwortete fast jeder zweite Teilnehmer „offene Investmentvermögen” (44,7%). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Biometrie (31%) sowie Altersvorsorge (27%). Im Vergleich zur April-Umfrage hat damit die „gewerbliche Versicherung” an Wichtigkeit verloren (von Platz zwei auf Platz sieben abgerutscht), was sicher mit den Diskussionen rund um das Thema Betriebsschließungsversicherung zu begründen ist.

Eine weiteres Umfrageergebnis: 50 Prozent der Kundentermine finden zurzeit telefonisch statt, 25 Prozent schon als Video-/Onlineberatung und ein weiteres Viertel in Form persönlicher Treffen. „75 Prozent aller Kundentermine finden somit zurzeit ohne direkten Kundenkontakt statt. Vor einem halben Jahr wäre diese hohe Zahl noch unvorstellbar gewesen”, so Rottenbacher.


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