Eine Branche hilft: kostenloser Versicherungsschutz für Geflüchtete
Die Alte Leipziger nimmt Geflüchtete kostenlos in Hausrat- und Privathaftpflicht-Verträge von Helfern auf. Sachschäden bis 5000 Euro mitversichert. Gleichzeitig verspricht der GDV Schutz in Sachen Kfz-Haftpflicht.
Die Hilfsbereitschaft für die Menschen, die aus der Ukraine fliehen, ist hierzulande wie europaweit enorm. Täglich kommen Tausende Menschen nach Deutschland, die aus Angst vor Krieg, Terror und Zerstörung Hals über Kopf ihre Heimat verlassen mussten. Doch nicht nur die Menschen und der Staat sind solidarisch. Auch die Versicherungen können ihren Teil dazu beitragen, den Geflüchteten – in der Mehrzahl Frauen und Kinder – schnell und unbürokratisch zu helfen.
Alte Leipziger: Hausrat und Haftpflicht umsonst
Mit gutem Beispiel geht hier die Alte Leipziger voran. Sie ermöglicht ab sofort beitragsfreien Versicherungsschutz in der Haftpflicht und Hausratversicherung für ihre Kunden, die Gastgeber für Geflüchtete sind, sowie für die Geflüchteten selbst. Die Aktion umfasse sowohl für Familien- als auch für Single-Tarife (Haftpflicht). „Damit werden finanzielle Risiken für alle Beteiligten begrenzt, was die Entscheidung erleichtern könnte, jemanden bei sich zu Hause aufzunehmen“, so die offizielle Mitteilung des Unternehmens. „Die Versicherten erhalten bei ihrem Vermittler oder im Kundenservice eine Versicherungsbescheinigung, welche die Geflüchteten z.B. für die Kindertagesstätte oder Schule vorlegen können.“
Schutz gilt zunächst bis Ende des Jahres
Der Versicherungsschutz umfasst u.a. Sachschäden bis 5000 Euro, die durch die Geflüchteten oder ihre Kinder am Eigentum des Versicherungsnehmers verursacht werden. Auch die mitgebrachten Hunde der Geflüchteten sind automatisch mitversichert. Versicherungsschutz gelte im Rahmen der „Außenversicherung“ auch unterwegs. Der Schutz beginnt laut Alte Leipziger mit der Ankunft der Geflüchteten in der Wohnung in Deutschland und läuft zunächst bis zum 31.12.2022. „Er ist nicht auf bestimmte Nationalitäten oder Fluchtländer beschränkt“, erklärt das Unternehmen.
GDV verspricht Kulanz bei der Kfz-Versicherung
Auch beim Thema Kfz-Haftpflicht springen die Versicherer in die Bresche. So sollen mögliche Kfz-Haftpflichtschäden unversicherter ukrainischer Pkw von den Versicherern übernommen werden, teilte am Mittwoch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit. „Es ist wichtig, dass wir den Flüchtenden in dieser schrecklichen Situation ein wenig helfen können“, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Das Angebot ist laut Verband vorerst bis zum 31. Mai 2022 befristet. Die Regulierung übernimmt das Deutsche Büro Grüne Karte, an das sich Betroffene nach einem Unfall wenden können. Geschädigte sind nach einem Unfall im Rahmen der geltenden Mindestdeckungssumme geschützt. Diese liegt für Personenschäden bei 7,5 Millionen Euro, für Sachschäden bei 1,22 Millionen Euro und für Vermögensschäden bei 50.000 Euro.