Mitarbeiterentwicklung: Mehr Innen-, weniger Außendienst
Um gut zwei Prozent ist im vergangenen Jahr die Zahl der angestellten Außendienstmitarbeiter in der Versicherungsbranche gesunken. Dagegen wuchs der Innendient um 0,8 Prozent. Per Saldo ergab sich 2021 das dritte Jahr in Folge ein kleines Plus.
Die Gesamtzahl der Mitarbeiter in den Versicherungsunternehmen ist nach Angaben des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) in 2021 um 0,4 Prozent gestiegen. Im Innendienst war ein Anstieg der Mitarbeiterzahl um 0,8 Prozent zu verzeichnen (plus 1300 Mitarbeiter). Die Zahl der angestellten Außendienstmitarbeiter ist dagegen um 2,2 Prozent gesunken (minus 700 Mitarbeiter). Insgesamt belief sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zum Jahresende auf gut 204.000 – zum Vergleich: Im Jahr 2003 waren es noch gut 40.000 mehr.
Außendienst verliert kontinuierlich
Besonders Federn gelassen hat über die Jahre der Außendienst. Dessen Mitarbeiterzahl fiel um 2,2 Prozent bzw. 700 Personen und damit auf einen neuen Tiefstand von 30.900 Personen. Die Zahl der Angestellten im Außendienst schrumpft bereits zum zwölften Mal in Folge – und gegenüber dem Vorjahr nahm das Tempo 2021 zu. Einschränkungen durch die Pandemie, Verlagerung auf externe Dienstleister und die zunehmende Nutzung von digitalen Tools könnten hier der Hintergrund sein. Noch vor zehn Jahren war die Beschäftigtenzahl in diesem Bereich laut AGV um mehr als ein Drittel höher.
Agenturen bilden viel aus
Die Zahl der Auszubildenden in den Versicherungsunternehmen ist von 10.300 (2020) auf 10.500 gestiegen (plus 1,9 Prozent). Es ist dies trotz der im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Ausbildungsvergütung das erste Plus seit zehn Jahren. 2001 war die Zahl noch mehr als 50 Prozent höher. Die Quote der Auszubildenden in den Versicherungsunternehmen blieb konstant bei 5,1 Prozent. Die Anzahl der in den Agenturen finanzierten Ausbildungsplätze stieg ebenfalls und zwar von 1.910 auf nunmehr 1980 (Vollzeitplätze). Die Ausbildungsquote inklusive der Azubis in den Agenturen liegt somit bei 6,1 (Vorjahr 6,0) Prozent.
Fluktuation und Fehlzeiten stabil
Die Fluktuation im Innendienst ist nach AGV-Berechnungen von 5,4 auf 5,0 Prozent gesunken. Dabei gingen Austrittsgründe wie einvernehmliche Vertragsauflösung und natürliche Fluktuation zurück. Arbeitgeberkündigungen blieben auf dem niedrigen Niveau stabil. Gestiegen seien dagegen Arbeitnehmerkündigungen. In Anbetracht der positiven Entwicklung der Arbeitnehmerzahlen bedeutet das laut AGV, dass in den Versicherungsunternehmen von sechs abgebauten Stellen sieben wiederaufgebaut wurden. Die Fehlzeiten im Innendienst sind von 5,3 auf 5,1 Prozent gesunken. Somit seien die Angestellten an 12,8 Tagen im Jahr krank gewesen. Gezählt werden alle Fehlzeiten wegen Krankheit ab dem ersten Tag (mit und ohne AU-Schein).