DFV-Chef Knoll will Frankfurter OB werden
Kurz nach der Wahl zum CDU-Schatzmeister in Frankfurt am Main kündigt Dr. Stefan Knoll bereits seine Kandidatur für die Oberbürgermeisterwahl der Stadt 2024 an. Etwaige Konsequenzen für seinen Posten als Vorsitzender der Deutschen Familienversicherung sind derzeit noch nicht abzusehen.
Dr. Stefan M. Knoll, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Familienversicherung AG (DFV) will Oberbürgermeister von Frankfurt am Main werden. Das hatte zuerst die „Börsen-Zeitung“ berichtet. Demnach habe Knoll sich auf einer Fachveranstaltung Ende April entsprechend geäußert. Er wird mit den Worten zitiert: „Ja, ich will Oberbürgermeister dieser Stadt werden, und dazu stehe ich auch.“ Dieses Statement und die dazugehörigen Pläne haben mittlerweile sowohl die DFV als auch Knoll laut Medienberichten bestätigt. Die Wahl findet 2024 statt.
Für die CDU oder als parteiloser Kandidat?
Knoll werden schon lange politischen Ambitionen nachgesagt. Der Jurist gehört der CDU-Kreisgruppe Frankfurt am Main an und ist für diese erst seit März als Kreisschatzmeister tätig. Auf dem damaligen Parteitag fiel er laut eines Berichts der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ mit seiner ebenso knappen wie originellen Vorstellung auf. Er bewundere den Mut der Delegierten, ihn zu wählen, ohne ihn zu kennen, habe er gesagt. Mit der Kandidatur dürfte die Bekanntheit nun steigen. Allerdings halte es sich der Versicherungsmanager noch offen, ob er bei der OB-Wahl für die Christdemokraten oder als parteiloser Kandidat antreten will. Dazu passt, dass auch Uwe Becker, Vorsitzender der Frankfurter CDU, seine Kandidatur angekündigt hat. Knoll selbst will bei der nächsten Sitzung des Kreisvorstands am 5. Mai eine Stellungnahme abgeben.
Ausstieg bei der DFV noch offen
Die Versicherungsbranche dürfte in erster Linie interessieren, ob das für den DFV-Chef auch gleichzeitig das Ende seiner Vorstandstätigkeit bedeutet. Dabei ist zu bedenken, dass Knoll bereits 64 Jahre alt ist und seine Zeit an der Spitze des Direktversicheres ohnehin nur noch von begrenzter Dauer sein dürfte. Von seinem Arbeitgeber war dazu laut Medienberichten auf Nachfrage zu hören, dass die privaten Pläne Knolls bislang keinerlei Auswirkung auf seine Tätigkeit als CEO hätten. Auch ein Ausstiegsdatum Knolls stünde noch nicht fest, da man dieses als börsennotiertes Unternehmen ansonsten bereits hätte mitteilen müssen.