05.10.2022 Branche

Von elf auf neun: Allianz verkleinert Vorstand

Der Versicherungsriese will agiler werden: Ivan de la Sota und Sergio Balbinot verlassen den Vorstand der Allianz SE zum 31. Dezember. Dahinter stecken ein erfolgreiches internes Projekt und eine überschrittene Altersgrenze.

Ihre Zeit im höchsten Gremium der Allianz geht zu Ende: Ivan de la Sota (l.) und Sergio Balbinot verlassen den Konzern zum Jahresende. (Foto: Allianz SE)
Ihre Zeit im höchsten Gremium der Allianz geht zu Ende: Ivan de la Sota (l.) und Sergio Balbinot verlassen den Konzern zum Jahresende.
(Foto: Allianz SE)

Die Allianz SE verkleinert ihren Vorstand um zwei auf neun Mitglieder. Neben Sergio Balbinot, der seinen Abschied zum Jahresende bereits lange angekündigt hatte, werde auch Ivan de la Sota den Vorstand der Münchener zum 31. Dezember verlassen, teilte die Allianz nach einer Aufsichtsratssitzung vergangene Woche mit. „Die heute angekündigten Änderungen dienen der Vereinfachung unserer Organisationsstruktur“, sagte Vorstandschef Oliver Bäte. Das Unternehmen verspricht sich davon eine Stärkung von „Agilität und Verantwortlichkeit im gesamten Konzern.“

Fortgeschrittene Integration des Kundenmodells macht Geschäftsbereich überflüssig

 

Der Spanier de la Sota, der rund 30 Jahre für den Versicherer arbeitet, hatte sich seit 2018 um den Umbau der Geschäftsmodelle gekümmert, zudem ist er verantwortlich für die Geschäfte in Lateinamerika. Mit dem „Allianz-Kundenmodell“ sollte er die Produkte über nationale Grenzen hinweg so weit wie möglich vereinheitlichen. Dieser Prozess habe eine Reifephase erreicht, in der es vollständig in den Konzern integriert werden könne, hieß es in der Allianz-Meldung. In der Folge könnten die Mitarbeiter der Einheit wieder in die Sparten Leben-, Sach- und Krankenversicherung zurückkehren und der Geschäftsbereich von de la Sota zum Jahresende aufgelöst werden.

Balbinot ist im Konzernvorstand für das Versicherungsgeschäft in der Region Asien-Pazifik und in Griechenland verantwortlich. Sein Ausscheiden war schon im Oktober 2021 bekannt geworden. Der mittlerweile 64-jährige Italiener Balbinot hatte bereits zu diesem Zeitpunkt die konzerninterne Altersgrenze von 62 Jahren überschritten. Als seine Nachfolgerin wurde damals Sirma Boshnakova vorgestellt, die seit Anfang 2022 Mitglied des Gremiums ist.

Neuorganisation zahlreicher Zuständigkeitsbereiche

 

Die beiden wegfallenden Ressortzuständigkeiten werden im Zuge einer insgesamt größeren Neuorganisation auf die restlichen Vorstandsmitglieder verteilt. . Unter anderem übernehmen künftig Renate Wagner die Geschäftsverantwortung für Südostasien, Indien, China und Australien sowie Christopher Townsend für Lateinamerika, Spanien und Portugal. Der vor einem Jahr zum Vorstand für die Vermögensverwaltungssparte ernannte Andreas Wimmer bekommt die Zuständigkeit für die Lebensversicherung hinzu und soll die beiden Bereiche zunehmend aufeinander abstimmen.


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