04.04.2024 Branche

Autofahrer aufgepasst: Gefahr von Wildunfällen steigt

Mit dem Einzug des Frühlings wächst auch das Risiko von Wildunfällen auf deutschen Straßen. Besonders im April und Mai sollten Autofahrer ihre Aufmerksamkeit erhöhen, rät der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) – und gibt wertvolle Tipps, wie man sich in solchen Situationen richtig verhält.

Rotwild: Der GDV gibt Hinweise, wie man sich in kritischen Situationen richtig verhält und welche Schritte im Ernstfall zu unternehmen sind. (Foto: Fotoshautnah/Pixabay)
Rotwild: Der GDV gibt Hinweise, wie man sich in kritischen Situationen richtig verhält und welche Schritte im Ernstfall zu unternehmen sind.
(Foto: Fotoshautnah/Pixabay)

Die Statistiken des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigen deutlich: Im Frühling, speziell im April und Mai, ist die Wahrscheinlichkeit von Wildunfällen am höchsten. Der Grund liegt in der Zeitumstellung, die den Berufsverkehr vermehrt in die Dämmerungsstunden verschiebt – genau dann, wenn viele Wildtiere auf Nahrungssuche sind. Eine erhöhte Kollisionsgefahr ist die Folge.

Vorsicht ist geboten

 

Dennoch: "Fernlicht oder die Lichthupe sollten nicht genutzt werden, da geblendete Tiere nicht weglaufen, sondern stehen bleiben", rät Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin. Besonders in Waldabschnitten und an Feldrändern sollten Autofahrer während der Morgenstunden und in der Dämmerung entsprechend vorsichtig sein. "Je höher die Geschwindigkeit, desto größer ist die Wucht, mit der Wild in den Pkw einschlägt“, sagt Käfer-Rohrbach. Trotzdem seien riskante Ausweichmanöver nicht ratsam: „Die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier“, so Käfer-Rohrbach. Ist eine Kollision nicht mehr vermeidbar, sollte man eine Vollbremsung durchführen und dabei das Lenkrad festhalten.

Richtiges Verhalten im Ernstfall

 

Wenn es zu einem Wildunfall kommt, sind einige Schritte notwendig. Wichtig: Unfallstelle absichern, Polizei benachrichtigen sowie den Vorfall dokumentieren (etwa durch Fotos mit dem Smartphone). Die Expertin empfiehlt, verletzte oder getötete Tiere möglichst nicht anzufassen, sondern die Bergung dem Förster oder Jagdpächter zu überlassen. Zudem sollten Autofahrer umgehend ihren Versicherer informieren, um eine schnelle Schadenbearbeitung zu gewährleisten.

265.000 Wildunfälle pro Jahr

 

Im Jahr 2022 zählten die deutschen Kfz-Versicherer rund 265.000 Wildunfälle mit kaskoversicherten Pkw. Dabei entstanden Schäden in Höhe von über 950 Millionen Euro – also fast 3.600 Euro pro Unfall. Für Schäden am eigenen Fahrzeug durch Haarwild wie Rehe und Wildschweine kommt in der Regel die Voll- oder Teilkaskoversicherung auf. Autofahrer ohne Kaskoversicherung müssen die Schäden selbst tragen. Laut Statistik verzichteten im Jahr 2022 immerhin rund elf Prozent der Autobesitzer auf diesen zusätzlichen Schutz. 

 (© GDV)
(© GDV)

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