Halbjahreszahlen: Allianz demonstriert Stärke
Trotz gestiegener Aufwendungen für die Schadensregulierung legt Deutschlands Branchenprimus ein Rekordergebnis vor. Prämensteigerungen halfen dabei, die höheren Kosten kompensieren. Die Aktionäre wird’s freuen.
Die Allianz hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr trotz der schweren Unwetter in Deutschland gesteigert und erneut ein Rekordergebnis erwirtschaftet. Das operative Ergebnis kletterte laut der neuen Finanzchefin Claire-Marie Coste-Lepoutre um 5,3 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 200 Millionen weniger gerechnet. In der Schaden- und Unfallversicherung konnte der Münchner Versicherungsriese die Belastungen aus den Naturkatastrophen mit höheren Preisen weitgehend ausgleichen. Auch in der Lebens- und Krankenversicherung lief es besser als gedacht. Das gesamte Geschäftsvolumen – Beitragseinnahmen und Gebühren aus der Vermögensverwaltung – stieg um 6,4 Prozent auf 91 Milliarden Euro.
Alle wichtigen Sparten erfolgreich
Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete die Allianz ein starkes Wachstum in allen Geschäftsbereichen. Das operative Ergebnis betrug 3,9 Milliarden Euro, was einen Anstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders hervorzuheben ist die Schaden- und Unfallversicherung, die trotz erhöhter Naturkatastrophenereignisse ein robustes Ergebnis erzielte. Der Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung zeigte ebenfalls eine positive Entwicklung mit einem operativen Ergebnis von 1,4 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 14,7 Prozent entspricht.
Auch im Asset Management erzielte die Allianz gute Ergebnisse: Die Nettomittelzuflüssen betrugen 14,1 Milliarden Euro im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 48,4 Milliarden Euro. Das für Dritte verwaltete Vermögen überschritt die Marke von 1,8 Billionen Euro, was nach Unternehmensangaben die positive Entwicklung in diesem Segment unterstreicht.
Gewinnziel bekräftigt, Aktienrückkauf ausgeweitet
Der Vorstand der Allianz zeigte sich optimistisch für die zweite Jahreshälfte und bestätigte das Ergebnisziel für das Gesamtjahr 2024. Man sei gut aufgestellt, um Herausforderungen wie Naturkatastrophen und Marktvolatilität erfolgreich zu bewältigen. „Unsere Leistung zeigt die Kernstärken und die Widerstandsfähigkeit unseres Unternehmens”, sagte Vorstandschef Oliver Bäte. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr erreichen können.” Der Versicherer bekräftigte das Ziel eines operativen Gewinns von 13,8 bis 15,8 Milliarden Euro in diesem Jahr. Nach sechs Monaten liege man auf Kurs zum oberen Ende dieser Spanne.
Die Allianz SE hat unterdessen beschlossen, das Gesamtvolumen ihres Aktienrückkaufs im Geschäftsjahr 2024 auf 1,5 Milliarden Euro zu erhöhen. Dies umfasst einen zusätzlichen Rückkauf von bis zu 500 Millionen Euro, der zwischen Mitte August und Jahresende durchgeführt werden soll. Der bereits im Februar 2024 angekündigte Rückkauf von bis zu einer Milliarde Euro wurde im Juli 2024 erfolgreich abgeschlossen. Alle zurückgekauften Aktien werden eingezogen, was die Kapitalstruktur des Unternehmens stärken soll und üblicherweise positive Effekte auf die Kursentwicklung hat.