Volkswohl Bund: wichtige Leben-Sparte 2022 über Markt
Der Dortmunder Volkswohl Bund-Konzern ist gut durchs Jahr 2022 gekommen. Die Lebensversicherung wuchs dank der Fondspolicen doppelt so stark wie der Markt, auch die Sachversicherung legte zu.
Die Volkswohl Bund Versicherungen haben nach eigener Aussage im Geschäftsjahr 2022 gute Ergebnisse erzielt. So sind die laufenden Beitragseinnahmen der Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. um 1,6 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro gestiegen, während die Branche hier nur ein leichtes Plus von 0,6 Prozent erreicht.
Der Neuzugang in Beitragssumme belief sich nach Unternehmensangaben auf rund 3,5 Milliarden Euro und habe sich damit auf „einem hohen Niveau” bewegt – im außergewöhnlich guten Jahr 2021 waren es mit 3,875 Milliarden Euro allerdings rund zehn Prozent mehr. 83 Prozent des Neugeschäfts entfielen auf die Altersvorsorge. Davon machten 74 Prozent die fondsgebundenen Rentenversicherungen aus (2021: 67 Prozent). Das Neugeschäft bei den Fondspolicen betrug rund 2,2 Milliarden Euro.
Einbruch bei Biometrie, Erfolg bei der Kapitalanlage
Bei den biometrischen Versicherungen – vor allem Berufsunfähigkeits- und Grundfähigkeitsversicherungen – verzeichnet der Volkswohl Bund ein Neugeschäft in Höhe von 582 Millionen Euro Beitragssumme – das waren gut 100 Millionen Euro oder fast 15 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Kapitalanlagen der Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. sind 2022 um 3,5 Prozent auf rund 17,2 Milliarden Euro gestiegen. Die Zeitwerte der Kapitalanlagen betrugen rund 15,5 Milliarden Euro. Mit seinen Neuanlagen habe der Volkswohl Bund durch eine breite Diversifizierung etwa in alternative Anlageklassen wie erneuerbare Energien und Immobiliendarlehen eine Rendite von 4,3 Prozent erzielt.
Die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. hat ihr Eigenkapital im vergangenen Jahr um 6,1 Prozent auf 222 Millionen Euro erhöht. Infolge der Zinsentwicklung konnte das Unternehmen erstmals einen Betrag von 51,6 Millionen Euro aus der Zinszusatzreserve entnehmen. Auch deshalb konnte der Versicherer die laufende Zinsüberschussbeteiligung für Verträge mit laufender Beitragszahlung auf 2,60 Prozent (2021: 2,25 Prozent) erhöhen. Die Solvency II-Bedeckungsquote betrug 2022 zum Jahresende 526 Prozent. Die Verwaltungskostenquote blieb mit 1,7 Prozent auf niedrigem Niveau. Die Stornoquote – gemessen am laufenden Jahresbeitrag – stieg dagegen von 3,9 auf 4,2 Prozent. Verantwortlich dafür sei das schwierige wirtschaftliche Umfeld, so der Versicherer.
Sachsparte: klein, aber lukrativ
Die Volkswohl Bund Sachversicherung AG war 2022 ebenfalls erfolgreich. Der Versicherungsbestand stieg zum ersten Mal auf über 90 Millionen Euro. Die Unfall- und die Kraftfahrtversicherung waren mit einem Anteil von 37 und 33 Prozent an den Beitragseinnahmen die größten Sparten. Die Kraftfahrtversicherung verzeichnete mit einem Plus der Beiträge von 4,2 Prozent auf 29,7 Millionen Euro den größten Anstieg. Die Beitragseinnahmen der Unfallversicherung stiegen um 3,9 Prozent auf 32,6 Millionen Euro. Ein leichtes Plus verzeichnet auch die Haftpflichtversicherung, deren Beitragseinnahmen um 0,7 Prozent auf 14,2 Millionen Euro gestiegen sind. Die Sachversicherung erreichte einen Jahresüberschuss von 4,4 Millionen Euro nach Steuern.
Auch die Tochter Dortmunder Lebensversicherung AG hat sich nach Unternehmensangaben positiv entwickelt. Der Neuzugang in laufendem Jahresbeitrag betrug 5,3 Millionen Euro – nach 4,6 Millionen Euro im Vorjahr. Entsprechend stieg der Bestand an laufendem Beitrag zum Ende des Jahres 2022 von 24,1 auf 26,9 Millionen Euro.