07.05.2020 Digital

Deutlicher Rückgang bei Investitionen in Versicherungs-Start-ups

Großinvestitionen seit einigen Wochen im Zuge der Corona-Krise zum Erliegen gekommen. Laut Studie von Wills Towers Watson gibt es dennoch einen Höchststand bei der Anzahl an Transaktionen.

Insurtechs durchdringen immer mehr den gesamten Versicherungsmarkt. Doch vor hohen Finanzierungsvolumen schrecken die Investoren derzeit zurück. (Foto: © FM2- stock.adobe.com)
Insurtechs durchdringen immer mehr den gesamten Versicherungsmarkt. Doch vor hohen Finanzierungsvolumen schrecken die Investoren derzeit zurück.
(Foto: © FM2- stock.adobe.com)

Die negativen Auswirkungen von COVID-19 auf das Wirtschaftsgeschehen sind laut des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson auch in der Insurtech-Szene zu spüren. Das geht aus dem heute veröffentlichtem Quartalsbericht, dem sogenannten „InsurTech Briefing“, hervor. Demnach ging die Gesamtfinanzierung im ersten Quartal 2020 um 54 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 912 Millionen US-Dollar zurück. Gleichzeitig weist aber das erste Quartal 2020 mit 96 Abschlüssen die höchste Anzahl von Investitionsrunden seit 2012 auf.

Investitionen in Insurtechs weggebrochen

 

Ein Großteil der Transaktionen wurde zu Beginn des Quartals abgeschlossen: Die Hälfte des Kapitals wurde im ersten Drittel des Zeitraums investiert. Hier deutete sich zunächst eine Fortsetzung des Trends der Vorquartale an. Später im Quartal hätten sich dann die Auswirkungen von COVID-19 gezeigt. „Weltweit sind die Investitionen in Insurtechs in den letzten drei Wochen der Periode nahezu zum Erliegen gekommen“, sagt Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson Deutschland. 

Das „InsurTech Briefing“ mache deutlich, dass COVID-19 einen starken Einfluss auf Later-Stage-Finanzierungen, die eher durch (Rück-)Versicherer als durch klassische Private-Equity- und Venture-Capital-Gesellschaften getätigt werden, hatte. „Diese halten sich in der aktuellen Situation mit ihren Investitionen merklich zurück“, so Niki Winter, Director und Digitalisierungsexperte bei Willis Towers Watson in Deutschland. Die hohe Zahl der Transaktionen zeige aber, dass Insurtechs für Investoren weiter von großem Interesse sind. Dies gelte auch für den deutschen Markt, in dem dieses Quartal die Insurtechs Careship, Getsafe, Neodigital und omni:us weitere Finanzierungsrunden abschließen konnten.

 

Die Grafik zeigt quartalsweise die Finanzierungsvolumen nach Sparten. Im ersten Quartal 2020 hat sich der Wert zum Vorjahr mehr als halbiert. (Foto: Wills Towers Watson)
Die Grafik zeigt quartalsweise die Finanzierungsvolumen nach Sparten. Im ersten Quartal 2020 hat sich der Wert zum Vorjahr mehr als halbiert.
(Foto: Wills Towers Watson)

Weitere Artikel

Listing

19.09.2023 Digital

Mehr digitale Abschlüsse

Jeder sechste Versicherungsvertrag wird online abgeschlossen. Die Zahl steige langsam, aber stetig, meldet der Branchenverband GDV.

> weiterlesen
Listing

06.12.2022 Digital

Digital wird immer wichtiger

Die digitale Versicherungskompetenz der Bundesbürger wächst. Gefragt sind vor allem Selfservices in der Produktkonfiguration. Persönliche Ansprechpartner bleiben dennoch relevant. Das geht aus dem „Techmonitor Assekuranz 2022“ hervor.

> weiterlesen
Listing

10.11.2022 Digital

Studie: Sind deutsche Versicherer reif für die Cloud?

Eine Befragung unter IT-Experten vor allem großer Sachversicherer will klären, wo die Branche in Sachen Cloud Computing steht. Fast drei Viertel haben hierfür eine entsprechende Strategie und über 80 Prozent verfolgen ambitionierte Ausbauziele. Noch bewegt sich der Cloud-Reifegrad aber auf einem Einführungs-Status.

> weiterlesen